Das ist ja die bisher ungeklärte Frage: 'Wenn es öfter funktioniert, als daß es nicht funktioniert, nach 5x der gleichen Farbe auf die andere Farbe zu setzen' (Zitat von dir). Ganz so einfach funktioniert es nicht. Rein theoretisch gesehen und eigentlich auch praktisch gesehen hat die Spielbank bzw. das Casino den Hausvorteil. Der Glücksspiel-Anbieter zahlt 'unfair' aus (weniger als 100% vom Einsatz) und hat so gesehen den abgesicherten Gewinnvorteil. Wir können als Spieler deshalb nicht von einer langfristigen Gewinnerwartung ausgehen, die einfach so da ist (nur weil wir daran glauben oder weil irgendwo im Internet Seiten zu finden sind, die von mühelosen Gewinnen beim Roulette berichten).
Wir brauchen deshalb eine andere Gewinnlogik, die den Gewinnvorteil der Casinos trotz des rein mathematischen Vorteils zu unseren Gunsten außer Kraft setzt. In dem Fall sehe ich z.B. die Börse bzw. den Verlauf von Aktienkursen als möglichen Optimierungsansatz. Ein Teil der Kursschwankungen folgt meiner Meinung nach rein zufälligen Gesetzmäßigkeiten, so dass der Vergleich zumindest teilweise zulässig erscheint. Vor allem im kurzfristigen Bereich. Siehe vergleichbare Trends (Serien, Intermittenzen, Mischformen) und Trendfiguren. Bei zugleich ähnlichen Schwankungen. Die kurzfristigen Schwankungen an der Börse haben sehr viel mit Zufall zu tun. Diese vielen kleinen Zacken im Chart ergeben sich z.B. deshalb zufällig, weil eine Order erst Sekunden später ausgeführt wurde (als vorher geplant), weil Investor A zufällig einen kleinen Umweg machen musste. Investor B war zufällig schneller im Büro als eigentlich geplant und deshalb geht seine Order (der Zacken im Chart) unplanbar in eine gewisse Richtung. Spekulant C konnte aus irgendwelchen Gründen auch nicht wie eigentlich geplant um genau 9:00 Uhr seinen Einsatz machen. Dadurch könnte irgend eine Serie gebrochen worden sein (jetzt wieder aus der Roulette-Permanenz-Perspektive gesehen) oder irgend ein Fehlsignal ausgelöst worden sein.
Wenn wir ähnliche Geschichten bis Teilnehmer Z fortsetzen, ergeben sich 26 verschiedene Einzelaktionen, die kurzfristig jeweils eine völlig andere zufällige 26er-'Figur' ergeben könnten. 'Figur' im Sinne von einer Folge aus 26 Ereignissen mit 1:1 Wahrscheinlichkeit (rauf/runter, +/-, vergleichbar Schwarz/Rot). Der Zufall spielt so gesehen in diesem sehr kurzfristigen Bereich eine viel größere Rolle als der eigentliche Aktienverlauf oder auf was auch immer gehandelt wird, der sich langfristig durch andere nicht-zufällige Umstände ergeben wird. Interessant bleibt für mich der kurzfristige, sehr zufällige Bereich, in dem einige Börsenspekulanten erfolgreich sind. Das sehe ich eher als erfolgversprechenden Ansatz, statt stumpfsinnig den Einsatz zu verdoppeln und immer mehr zu riskieren, je ausgeprägter die Minus-Tendenz ist.