Schon der umstrittene Verkauf von Warhol-Bildern, verdeutlichte vor geraumer Zeit die Problematik. Westspiel wollte mit der Finanzspritze seine Kassen aufbessern und Modernisierungen durchführen. Außerdem galt es die fünfte Spielbank in Nordrhein-Westfalen aufzubauen. Um das Kölner Projekt ist es unterdessen ruhig geworden. Westspiel macht sorgt nun mit einer geplanten Privatisierung seiner vier bestehenden Spielbanken für reichlich Gesprächsstoff.
Rund läuft es bei Westspiel schon länger nicht mehr. Am Montag lies das zuständige Finanzministerium in Düsseldorf verlauten, dass man nach privaten Eigentümern sucht. Wer würde eine oder gleich alle Spielbanken in NRW übernehmen? Am 8. Mai berät sich das Kabinett über diesen Vorschlag. Westspiel besitzt insgesamt sechs Kasinos im Land. Eine Million Besucher strömen pro Jahr herein.
Trotzdem reicht dies einfach nicht aus. Das Unternehmen musste für 2016 einen Verlust von 2,9 Millionen Euro deklarieren. Wobei es zur selben Zeit auch rund 40 Millionen Euro als Spielbankenabgabe zu zahlen gab. Die Kommunen und Regierungen halten die Hände weit offen. Hinter Westspiel steht die NRW-Bank als einzige Gesellschafterin.
Das Ministerium hält seine Idee der Privatisierung für sehr vernünftig: „Im Vergleich der Länder zeigt sich, dass weder der Staat noch eine staatliche Förderbank Casinos betreiben müssen. In sechs Ländern werden Casinos schon jetzt erfolgreich in privater Eigentümerschaft betrieben”, heißt es im Statement.
Und selbst wenn es zum Verkauf kommen sollte, Köln wird weiter als Standort für die fünfte Spielbank in Betracht gezogen. Aachen, Duisburg, Dortmund und Bad Oeynhausen bedienen NRW derweilen schon. In Bremen und Bremerhaven steht derweilen je eine weitere Instanz.
Doch manchen gefällt der Vorschlag für private Eigentümer überhaupt nicht. Zumal dabei noch offen ist, wie es mit der Spielbankenabgabe weitergehen soll. Fällt sie weg, so klafft ein großes Loch in der Haushaltskasse von NRW. Doch welcher private Besitzer würde sie zahlen, wenn er deshalb ein dickes Minus einfährt?
Allein Bad Oeynhausen erhielt rund eine Million Euro für das abgelaufene Jahr 2017. Vorsitzender der SPD-Fraktion, Olaf Winkelmann, rechnet mit einem „finanziellen Desaster“. Das Treffen am kommenden Dienstag im Kabinett, kommt absolut überraschend. Städte und örtliche Politiker sollen zuvor nicht in Kenntnis gesetzt worden sein.