Riesiger Wettbetrug im Fußball / 04.02.2013
Offenbar kommt auf die Fußballwelt ein riesiger Wettbetrug zu. Die europäische Polizeibehörde Europol hat nach eigenen Angaben den weltweit größten Wettskandal der Geschichte aufgedeckt. Ersten Meldungen zufolge sollen fast 400 Spiele, auch aus der Champions League, betroffen sein.
Europol gab am Montag in Den Haag bekannt, dass es sich um 380 manipulierte Spiele handeln soll. Insgesamt sollen 425 Spieler, Schiedsrichter und weitere Offizielle involviert sein.
Unter den betroffenen Spielen sollen zwei Partien aus der Champions League sein. Zudem sind Spiele der WM- und EM-Qualifikation sowie diverse Partien aus den eruopäischen Topligen betroffen. Der Zeitraum liegt zwischen 2008 und 2011.
Der vom Bochumer Landgericht abgehandelte Skandal um den Wettpaten Ante Sapina sowie dessen Komplizen Marijo C., bei dem es sich um 51 manipulierte Spiele gehandelt hat, ist in den Zahlen von Europol bereits enthalten. "Aus deutscher Sicht war das zum Großteil ein Fazit unserer Ermittlungen. Von neuen Fällen weiß ich derzeit nichts", sagte der Bochumer Oberstaatsanwalt Bernd Bienioßek dem Sport-Informations-Dienst (SID). Bienioßeks Kollege Andreas Bachmann, der in Den Haag vor Ort war, wies allerdings darauf hin, dass bei den derzeit untersuchten Fällen unter anderem deutsche Sportler "die Leidtragenden" seien.
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In einer ersten Stellungnahme ließ Europol-Direktor Rob Wainwright keine Zweifel an den Manipulationen: "Für uns steht fest, dass es sich um den größten Fall aller Zeiten in diesem Bereich handelt", sagte Wainwright. "Das ist erst die Spitze des Eisberges." Der Europol-Direktor erklärte weiter: "Das ist ein trauriger Tag für den europäischen Fußball."
Durch die Manipulationen in 15 Ländern sollen die Betrüger rund acht Millionen Euro verdient haben. Dabei führt die Spur offenbar nach Asien. "Es gibt ein Wettkartell mit Sitz in Singapur, das Beziehungen zu mehreren europäischen Ländern unterhält", sagte der Europol-Chef. Er sprach zudem von Manipulationen auf einem "nie dagewesenen Niveau". Zwei Millionen Euro sollen an Bestechungsgeldern geflossen sein.
mfg
Amanujacko