Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) gab an, dass seine Daten für 2023 einen Rückgang der Wetteinsätze um 5,4 % im Vergleich zum Vorjahr zeigten. Eine kürzlich in Auftrag gegebene Umfrage stellte fest, dass der Schwarzmarkt etwa 50 % der deutschen Online-Glücksspielaktivitäten ausmacht.
Laut dem DSWV sei der Rückgang des Gesamteinsatzes auf 7,7 Mrd. Euro durch Beschränkungen der Marketingaktivitäten des neuen Glücksspielstaatsvertrags zurückzuführen. Man merke, dass nicht lizenzierte Betreiber den Spielern ein attraktiveres Angebot bieten können.
Da Sportwetten im Vorfeld der diesjährigen UEFA-Europameisterschaft in Deutschland stark ansteigen werden, befürchtet der DSWV, dass Beschränkungen für lizenzierte Anbieter einfach dazu führen werden, dass mehr Spieler auf den Schwarzmarkt abwandern. Der Verband fordert daher von der zuständigen Glücksspielbehörde (GGL) Maßnahmen zur Neuausrichtung der aktuellen Regulierungspolitik. Sie wendet sich auch gegen Forderungen nach einem Werbeverbot für Glücksspiele.
„Ein wichtiger Grund für den Rückgang ist die Abwanderung vieler Spieler zu illegalen Angeboten. Beispielsweise können regulierte Anbieter seit Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags im Jahr 2021 aufgrund eines eingeschränkten Wettprogramms nicht mehr mit dem umfangreichen Wettangebot auf dem Schwarzmarkt mithalten“, heißt es in einer Stellungnahme des DSWV. „Der Verband fordert daher attraktive Rahmenbedingungen für regulierte Anbieter, damit diese wettbewerbsfähig bleiben.“
Werbebeschränkungen: Ein Anstoß für den Schwarzmarkt?
Der Glücksspielstaatsvertrag verbietet Live-Wetten und auch Wetten auf andere als vorgeschriebene Sportarten und Pferderennen. Wetten auf E-Sport- und nicht-sportliche Ereignisse wie Finanzwetten oder Zweitlotterien sind nicht gestattet. Poolwetten sind dem Staatsmonopol vorbehalten.
In Bezug auf Werbung ist der DSWV der Ansicht, dass ein von einigen befürwortetes umfassendes Verbot Verbraucher daran hindern wird, zwischen lizenzierten und illegalen Betreibern zu unterscheiden. Zu den bereits verhängten drakonischen Regeln gehört die Sperrung von Online- und TV-Werbung zu bestimmten Tageszeiten. Es gelten ebenso Einschränkungen für die Anzeige von Sportclips in der Werbung.
„Werbung trägt dazu bei, legale Anbieter attraktiv zu machen und sich so von illegalen Angeboten abzuheben“, so der Verband. „Spieler sind nur bei von der GGL zugelassenen Unternehmen geschützt. In der Debatte um Sportwettenwerbung positioniert sich der DSWV daher ausdrücklich gegen ein Werbeverbot.“