Hier im Forum wurde schon einmal darüber gesprochen, ob man nicht in die Aktien der erfolgreichsten Glücksspiel-Unternehmen investieren sollte. Immerhin besteht die Leidenschaft zum Spiel und als Nutzer ist man bestens mit den Produkten vertraut. An sich eine gute Idee und wer die Wertpapiere länger hält, dürfte auch Gewinn mit ihnen machen. Wer allerdings erst in 2018 einstieg, muss nun die Ruhe bewahren. Leider haben sich viele Glücksspiel-Aktien nicht wie erwartet entwickelt.
Was nicht immer ein Minus bedeutet, aber die Wynn Casinos, MGM und Las Vegas Sands Corp. wurden von Analysten besser gehandelt. Auch die virtuelle Konkurrenz musste Tiefschläge einstecken. Doch alles der Reihe nach.
Im landbasierten Glücksspiel drehte sich vieles um die chinesische Sonderzone Macau. Die drei genannten Las Vegas Konzerne sind im Fernen Osten gut aufgestellt. 50% der Umsätze von Wynn und Las Vegas Sands stammen von hier. MGM erzielt mittlerweile 21% seiner Einnahmen durch Unternehmungen in Macau.
Doch leider hat sich das dynamische Wachstum der Vorjahre nicht fortsetzen können. Die Prognosen sprachen von einem Wachstum bis 21%. In der Realität angekommen, erzielte das zweite Quartal lediglich 12,5% bei den Bruttoeinnahmen. Der Herbst brachte anschließend keine Besserung. Im Gegenteil, denn die vorläufigen Schätzungen sagen ein Wachstum von nur 2% bis 4% vorher. Die Einnahmen aus Macau sind damit fast rückläufig.
Nach Bekanntwerden dieser mangelhaften Performance, mussten die Glücksspiel-Aktien den Unmut ihrer Anleger akzeptieren. Mit Stichtag zum 15.11. verloren die Wynn Resorts binnen eines Jahres stolze 27,6%. MGM mit minus 21,1% fast gleichauf. Bei Las Vegas Sands rutsche man mit 20,8% ebenso zweistellig ab.
Nun könnte man alles auf die virtuelle Konkurrenz schieben, welche immer mehr Nutzer abgreift. Bei der 888 Holdings verlor das Wertpapier etwa 66% (Zeitraum: Mai bis November 2018). PokerStars verbuchte im ähnlichen Zeitfenster ein sattes Minus von 50%. William Hill reiht sich hier mit ein. Da half auch nicht die Fußball WM.
In Großbritannien sehen sich die Anbieter mit immer schärferen Auflagen konfrontiert. Hinzu kommen starke Beschränkungen bei Werbekampagnen. Hohe Strafen drohen und verringern somit das Potential für Aktionen. Zudem werden die Briten im Frühjahr den Brexit vollziehen. Der ungewisse Ausgang schürt Ängste bei Anlegern.
Insgesamt also keine positive Entwicklung der Glücksspiel-Aktien. Gibt es trotzdem noch Hoffnung? Durch den Wegfall von PASPA in den USA, können nun landbasierte Anbieter Partnerschaften mit digitalen Buchmachern eingehen. Sportwetten lassen sich von einzelnen Staaten regulieren. Mit der Hoffnung, dass bald auch Online Casinos sowie Poker mehr Akzeptanz finden.