Historische Finanzkrisen: Niederlande 1637 :
Eine Blumenzwiebel für 87.000 Euro

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Auch so etwa wie Börsenbriefe brachte die Tulpenmanie hervor
Im 17. Jahrhundert wälzte sich Holland im Tulpenfieberwahn. Jeder wollte mit der Pflanze Geld verdienen. Selbst Dummheit schadete nicht, solange sich ein größerer Dummkopf fand, der das Gewächs teurer abkaufte. Die Preise stiegen in abenteuerliche Höhen - bis die Blase platzte.

Die teuerste Mahlzeit des Jahres 1637 dürfte ein holländischer Seemann verspeist haben. Er war zum Fisch eingeladen und wertete die Tulpenzwiebel als Beilage. Deren Verschwinden im Verdauungstrakt des Seemanns belastete die Gastfreundschaft jedoch aufs Schwerste. Denn jene Tulpenzwiebel war, so wird geschätzt, nach heutigem Maßstab 25.000 Euro wert. Der Gastgeber hatte die Knolle vermutlich auf den Esstisch gelegt, um dem Gast den Reichtum des Hauses zu verdeutlichen. Welche Tragik.

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