Es ist allseits bekannt, dass ein Rechtsstreit mitunter Jahre beansprucht, bevor ein Urteil gefällt wird. Doch stolze 15 Jahre für eine Entscheidung sind trotzdem ungewöhnlich. In diesem Fall haben die Wynn Resorts vor Gericht verloren und zwar gegen ihre Dealer.
Wie die „Associated Press“ berichtet, kam es zu einer Einigung über Trinkgelder im Wert von 5,6 Millionen US-Dollar. Geklagt hatten in erster Linie zwei Männer, denen sich weitere Dealer über eine Sammelklage anschlossen. Die zwei Herren erhalten je 10.000 Dollar, alle anderen knapp 4.200 Dollar pro Nase. Noch steht aber die Zustimmung zu diesem Vorschlag aus.
Die Probleme hatte Steve Wynn selbst eingefädelt. Er beschloss nämlich in 2006, dass alle Dealer von ihren Trinkgeldern 12% an ihre Vorgesetzten abgeben müssten. Seine Idee dahinter: Die Angestellten sollten sich motiviert fühlen, zum Pit Boss aufsteigen zu wollen.
Pro Jahr soll ein Dealer mit dieser Regel bis zu 20.000 US-Dollar verloren haben. Etwa 500 Angestellte waren davon jahrelang betroffen. Weshalb das ursprüngliche Gebot bei 50 Millionen für alle lag. Blöd für Wynn war, dass der damalige Präsident Obama in 2011 ein teilweises Verbot von Trinkgeldern in Casinos einführte. Immer dann, wenn diese mit anderen Angestellten geteilt werden müssten, welche gar keine Trinkgelder erhalten dürften.
Jetzt scheint die Einigung nach so langer Zeit in Sicht. Falls ja, gewinnen aber vor allem die Anwälte. Denn von den anvisierten 5,6 Millionen sollen sie 1,4 Millionen Dollar erhalten.