Aus religiösen Gründen gilt im Iran jede Form von Glücksspiel als verboten. Jetzt wurde eine Gesetzesänderung eingereicht, welche für hitzige Debatten sorgt. Kritiker der neuen Grundlage behaupten, die Regierung könnte Anbieter von Online-Glücksspielen mit der Todesstrafe verurteilen. Jedoch hatte der iranische Parlamentarier Reza Taghipour Anvari vor ein paar Tagen in den Medien erklärt, dass das neue Strafgesetz eben diesen Bereich des Internets noch gar nicht erfasst. Trotzdem befürchtet ein Teil der Bevölkerung, dass nun auch Spieler die Höchststrafe erhalten könnten.
Ganz abwegig ist dies nicht. Die iranische Regierung müsste lediglich ihre Artikel 705 und 711 des Gesetzes erweitern. Dann würde es ebenso Online Casinos, Poker und Wetten einbeziehen.
Nun gilt die Todesstrafe als letztes Mittel, doch im Iran ist sie zulässig. Demnach würden die Richter im Zweifelsfall die Häufigkeit des Spielens bewerten. Wer sich nicht belehren lässt, wird wegen „Korruption auf Erden“ verurteilt. Darauf folgt die Todesstrafe. Vor allem das wiederholte Spielen soll schwer wiegen. Auf Seiten des Anbieters gäbe es da wohl kaum Ausweichmöglichkeiten.
Zur Identifikation von Spielern und Anbietern sieht der Gesetzgeber vor, die Banken mit einzubeziehen. Die Central Bank of Iran (CBI) bestätigte in diesem Zusammenhang, seit März einige tausend Transaktionen an Glücksspielseiten unterbunden zu haben.
Die Gesetzesänderung hat soweit alle notwendigen Unterschriften eingesammelt. Außerdem hat der Entwurf mehreren Rechtsprüfungen standgehalten, heißt es.