Immer öfter kommen Finanzämter auf die Idee professionelle Pokerspieler zur Kasse zu bitten. So geschah es auch in den Niederlanden. Es wurden dabei Spieler ausfindig gemacht, welche regelmäßig hohe Gewinne bei PokerStars erzielen konnten. Die Steuer- und Zollverwaltung in den Niederlanden (Belastingdienst) forderte diese auf, bitte noch ihre 29%ige Steuer zu begleichen.
Ein Gericht in Den Bosch schaute sich die Fälle an und kam zu dem Schluss, dass keine Steuern gezahlt werden müssen. Begründet mit der aktuellen Gesetzgebung, welche keine Besteuerung bei Firmen mit Sitz innerhalb der EU vorsieht. PokerStars besitzt unter anderem eine maltesische Lizenz. Die zuständige Behörde verwies jedoch auf den Sitz auf der Isle of Man, welcher außerhalb der Union liegt.
Es handelt sich hierbei um einen Rechtsstreit durch mehrere Instanzen. Steuern zahlen, das ist bei Pokerspielern ein sehr heikles Thema. Zumal sie nicht zwingend im Land sein müssen, um online zu spielen. Viele haben zur Sicherheit ihre Wohnung nach Österreich oder Großbritannien verlegt. Dort geht der Fiskus leer aus.
Das Revisionsgericht in Den Bosch bekräftigte das zuvor gefällte Urteil. PokerStars hat seine Server auf der Isle of Man stehen. The Stars Group sei jedoch in Malta angemeldet. Seitens der Steuerbehörde könnte man nun noch vor den Obersten Gerichtshof des Landes ziehen.
Anwalt Pepjin le Heux vertritt knapp 100 Spieler mit diesem Problem. Manche seiner Klienten stehen Forderungen von 500.000 Euro an Steuern gegenüber.