Dieser Beitrag hat nur ganz am Rande mit Glücksspiel zu tun. Der US-Entwickler Big Fish Games sieht sich mit einer Sammelklage konfrontiert. Millionen von Nutzern haben sich die Spiele-Apps bereits auf ihr Mobilgerät heruntergeladen. Während das Basisangebot kostenlos ist, gibt es auch einen Bereich für käufliche Ware in digitaler Form.
Wie Big Fish Games seine Nutzer zur Kasse bittet, erscheint fraglich. Weshalb sich die Sammelklage auf die ungewöhnlichen Praktiken bezieht. Sie werden mit jenen Methoden verglichen, welche Online Casinos anwenden, um ihre Gewinne zu maximieren. Aber ist der Vorwurf gegenüber den In-App-Käufen berechtigt? Immerhin muss sich das Unternehmen irgendwie finanzieren.
Das darf nun das Bezirksgericht von Western Washington klären. Nutzer können sogenannte „Spielmarken“ erwerben und für bestimmte Funktionen verwenden. Eine der Klägerinnen ist Manasa Thimmegowda. Sie gibt an, innerhalb eines Monats über 3.000 Euro für besagte Spielmarken ausgegeben zu haben.
Wer ein neues Spiel von Big Fish Games installiert, erhält zunächst einige Spielmarken gratis. Sind diese aufgebraucht, besteht die Möglichkeit weitere nachzukaufen. Gegen Echtgeld versteht sich. Damit lässt sich erneut bei Roulette, Blackjack, Poker usw. wetten. Reale Gewinne können die Nutzer jedoch nicht auszahlen lassen.
Die virtuelle Währung gibt es in Paketen ab 99 Cent. Um die Highroller gleichermaßen anzusprechen, können auch vierstellige Beträge gegen digitale Chips eingetauscht werden.
Darin liegt der Anreiz für Big Fish Games. Je mehr sich die Spieler einkaufen, desto besser die Umsatzbilanz. Das Angebot beinhaltet überwiegend Glücksspiele. Damit verbunden sind die Risiken problematischen Spielverhaltens. Allerdings betont der Anbieter immer wieder, dass es um den Wettkampf mit Freunden geht. Wer sammelt die meisten Chips, räumt den größten Jackpot ab usw. Denn Auszahlungen sind zu keinem Zeitpunkt möglich.
Die Sammelklage spricht davon, dass die Spiele die „gleichen psychologischen Auslöser wie Casino-Betreiber angewandt zu haben“. Um illegales Glücksspiel handelt es sich vermutlich nicht. Jedoch existieren dieselben Anreize immer weiter spielen zu wollen. Vor allem der Wettkampf mit der Freundesliste treibt die Nutzer voran.