Ungefähr 10 Jahre lang hat sich die mybet Holdings mit WestLotto vor Gericht duelliert. Am Ende gewinnt aber nun das Privatunternehmen gegen das staatlich geförderte Lotto. Es ging hierbei um Ansprüche wegen der Verluste eines scheinbaren Kartells von WestLotto. Nach einem ewig langen Streit folgte nun das Urteil und mybet hat gewonnen.
Für WestLotto, dem Betreiber von Lotteriegeschäften im deutschsprachigen Raum, ist es eine herbe Niederlage. Man hatte zunächst eine Unterlassungsanordnung vor Gericht bewirken wollen, weil mybet angeblich mehr Service anbot als ihm zustand. (speziell auf Lottoziehungen bezogen) Diese Verfügung erhielt sogar Recht, aber mybet hat ihr dann in 2014 wieder den Stecker gezogen. Der Oberste Gerichtshof in Düsseldorf stellte sich auf die Seite des Buchmachers. Begründet wurde diese mit einer Schwächung der freien Marktwirtschaft und einer unfairen Wettbewerbsverzerrung.
Zu Ungunsten von WestLotto, musste das staatliche Unternehmen nun auch noch die Strafe von 11 Millionen Euro an mybet zahlen, um die zwischenzeitlichen Verluste zu kompensieren.
Heute gab es die Nachricht, dass mybet eine Zahlung von 11,8 Millionen Euro offiziell erhalten habe. Bzw. sie befindet sich durch die SWS Services GmbH schon im Umlauf und soll noch im zweiten Quartal 2017 verarbeitet werden. Endlich abgeschlossen, will mybet alle Verfahren gegen WestLotto einstellen und den Fall zu den Akten legen.
Vier Millionen will mybet davon nutzen, um einen alten Kredit abzulösen. Weitere 4,9 Millionen Euro sind für liquide Mittel angedacht und werden vorerst als Reserve zurückgehalten. Wegen der außergewöhnlichen Umstände und der plötzlichen Überweisung durch WestLotto, sieht sich mybet gezwungen seine Prognose für das laufende Quartal sowie das gesamte Jahr 2017 zu optimieren.
Markus Peuler, CEO der mybet Holding SE, erklärte dazu: „Über die Lösung mit WestLotto sind wir sehr erfreut und beenden damit diesen langfristigen Rechtsstreit im gegenseitigen Einvernehmen. Die Gelder verbessern unsere finanzielle Situation und legen eine neue Basis für die Planung in 2017.“