Es scheint in Mode gekommen zu sein, im Bereich des Glücksspiels Kreativität hinsichtlich der Besteuerung zu zeigen. Die Vergnügungssteuer in Ulm ist schon seit Jahren aktiv und bringt dank der 600 Geldspielgeräte auch rund drei Millionen Euro ein. Nun sollen auch die Wettbüros zur Kasse gebeten werden. Pferde- und Sportwetten sind künftig neben der herkömmlichen Einkommenssteuer noch zusätzlich zu versteuern.
Einstimmig hat sich der Hauptausschuss dazu entschlossen ab kommendem Jahr eine neue Steuer für Wettbüros einzuführen. Aktuell treffen die Regeln auf sieben Lokale zu, die dann 10 Euro pro Quadratmeter zahlen müssen. Die Brutto-Steuereinnahmen werden auf 25.000 Euro pro Jahr geschätzt. Die den Stadthaushalt Ulm keine große Einnahmequelle, die Betreiber trifft es jedoch. Im Schnitt sind die Wettbüros 30 Quadratmeter groß, was 300 Euro mehr Abgaben bedeutet. Die Stadt argumentiert dagegen, dass nach Abzug des gestiegenen Aufwands für Personal, Erfassung und Verwaltung, der Gewinn nur noch 15.000 Euro betragen würde.
Doch die Ulmer Stadtregierung liebt das Einführen von neuen Steuern. Schon in 2013 gab es die Einführung einer Bordellsteuer, welche nach „der benutzten Fläche“ abrechnet. Hier sind ebenfalls 10 Euro pro Quadratmeter fällig. Das bringt mit 180.000 Euro aber deutlich mehr ein, wodurch sich die Etablissements aber nicht zum Wegziehen genötigt fühlen.