Lange Zeit hat die EU-Kommission nur den Zeigefinger erhoben und mit Sanktionen gedroht, wenn etwas hinsichtlich des Online Glücksspiels nicht nach ihren Ideen verläuft. Mit der Klage gegen die schwedische Regierung handelt sie nun wesentlich härter. Bislang gab es nur böse Briefe mit Auflagen, die dann aber doch nicht umgesetzt worden sind.
Fast ein Jahr ist vergangen, da hatte die Kommission Schweden dazu aufgefordert, seine Gesetze für Sportwetten und Poker im Internet zu überdenken. Vielmehr wurde eine Anpassung an das EU-Recht verlangt. Schwede hat zwar reagiert, aber in den Augen der EU-Kommission nicht ausreichend. Im Detail geht es um die Einschränkungen für Werbekampagnen der Online-Wettdienste. Weil dies nicht mit dem EU-Recht in Einklang steht, gab es nun die Anklage vor dem Gerichtshof.
Der schwedische Gesetzgeber sieht ein exklusives Recht für einen Anbieter vor. Dadurch wird nicht im Sinne des Gemeinwohls gehandelt, weil viele Spieler auf anderen, nicht kontrollierten Seiten, spielen und somit deren Schutz nicht gewährleistet ist. Kriminelle Aktivitäten könnten sehr leicht vollzogen werden und dagegen will die EU vorgehen.
Da Schweden nichts bewirkt hat, will es nun die Kommission vor Gericht erzwingen. Dort geht es dann nicht nur um Sportwetten, sondern auch das Bewerben von Online Poker. Der einzig zugelassene Pokerraum mit der Exklusivlizenz wird nicht hinreichend kontrolliert.