Der deutsche Fiskus zeigt sich sehr kreativ wenn es darum geht, neue Einkommensquellen zu erschließen. Fest steht, dass beim Lotto bislang nicht zugelangt wird, aber bei Gewinnspielen oder allgemeinen Verlosung, ja sogar Wissenschaftspreisen und ähnlichen Belohnungen, kann im Einzelfall eine Versteuerung angesetzt werden. Dies gilt es halt individuell zu prüfen und jemand der nun unverhofft viel Geld über ein Preisgeld erhalten hat, sollte sich informieren. Andernfalls könnte sein geheim halten als Steuerhinterziehung interpretiert werden.

„Wer etwas gewinnt, sollte besser prüfen, ob es sich um einen steuerfreien Gewinn oder um eine steuerpflichtige Entlohnung für seine Leistung handelt“, warnt Christina Georgiadis, Sprecherin der Vereinigten Lohnsteuerhilfe. Neulich hat ein Professor eine Wissenschaftspreis erhalten, welcher mit 10.000 Euro verbunden war. Auch diese wurden, so entschied das Finanzgericht Hamburg, mit der Einkommenssteuer belastet.

Also: „Bitte nicht blauäugig davon ausgehen, dass ein Preisgeld oder auch Sachpreise automatisch steuerfrei sind“, erklärt Uwe Rauhöft, Geschäftsführer des Neuen Verbands der Lohnsteuerhilfevereine. Fest steht schon jetzt: Nicht alle Gewinner sind vor dem Finanzgericht gleich. In erster Linie zählt, wie hoch der Glücksfaktor beim jeweiligen Spiel ist. Ein Wissenschaftspreis kommt ganz ohne diesen aus und beim Poker ist er so gering, dass der Fiskus immer öfter die Hand aufhält.

Selbst Gewinner der Sendungen „Big Brother“, „Schlag den Raab“ oder ähnliche Formate, hatten schon plötzlich Besuch vom Finanzamt.