Landesmedienanstalt macht Jagd auf illegale Glücksspiel-Seiten

[Shinobi]

Spätestens seit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags im Juli 2012, sind alle bisherigen Glücksspiel-Anbieter im Internet illegal, weil sie keine gültige Lizenz für Deutschland besitzen. OLange Zeit schwankten sie in der rechtlichen Grauzone und die Behörden schienen nicht bereit zu handeln. Doch damit ist jetzt Schluss, unter Leitung der Landesmedienanstalt aus Saarbrücken, wird nun Jagd auf die Portale ohne gültige Konzession gemacht. Davon sind auch bekannte Namen wie „888“ oder „Tipico“ betroffen.

Die Fahnder aus Saarbrücken sind derzeit einmalig und bestehen aus Rechtsanwälten und Internetexperten. Sie prüfen nun Anbieter für Anbieter und müssen feststellen, dass sich viele von ihnen mit einem Sitz auf Malta oder einer anderen Insel schützen. Manche rechtfertigen sich mit einer Glücksspiel-Lizenz in Schleswig-Holstein, aber diese hat nichts mit dem bundesweiten Gesetz zu tun.

LMS-Vize Jörg Ukrow dazu: „Dennoch bieten die Firmen es in ganz Deutschland und eben auch im Saarland an. Das ist illegales Glücksspiel. Im Moment gehen wir gegen 6 Unternehmen vor. Namen dürfen wir nicht nennen." Wird eine Seite entdeckt, schickt die Anstalt einen Untersagungsbescheid. Dass dies nicht mehr als ein Fingerzeig wert ist, dürfte ihnen dabei bewusst sein: „Bisher hatten wir nur Teilerfolge. Manchmal haben sie die Seite geschlossen. Sekunden später machte derselbe Anbieter die nächste Seite auf – unter anderem Namen."

[WinningJack]

Von einer "Jagd" würde ich bei weitem noch nicht sprechen. Im Moment sitzen dort ein paar staatlich bezahlte Kontrolleure, welche nichts weiter als Untersagungsbescheide verschicken kann. Das sind also nur Androhungen, wirklich tätig wird hier niemand. Ich bezweifele auch ganz stark, dass jemals durchgegriffen wird. Deutschland ist dafür zu liberal und verdient derzeit durch die 5%-Steuer auf Sportwetten ja schon gut mit. Alles nur Image-Arbeit nach außen.