Wer mit dem Geld anderer Leute spielt, wird hart bestraft. So traf es auch einen Immobilienverwalter in Basel. Er nahm sich das Geld seiner Kunden, um damit seine Spielsucht zu finanzieren. 6,1 Millionen Schweizer Franken, umgerechnet fast fünf Millionen Euro, hat er über Jahre hinweg unterschlagen. Nun wurde er zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
Eine Liste von Anschuldigungen auf die man nicht stolz sein kann: Mehrfache ungetreue Geschäftsbesorgungen, mehrfache Veruntreuung, mehrfache Urkundenfälschung und Misswirtschaft. Das Gericht erklärte den Mann für voll schuldfähig und hatte sogar 5 Jahre und 3 Monate in Aussicht gestellt. Die Verteidigung wollte maximal drei Jahre, wenn eine Therapie mit inbegriffen sei.
Der Immobilienverwalter war Herr über diverse Stockwerke hochpreisiger Gebäude. Ihm wurde Geld anvertraut, damit er die Wohnungen und Bürogebäude ordentlich in Schuss hält und nachhaltig deren Wert steigert. Doch in 2003 eröffnete das Casino am Basler Flughafen und die Neugierde des Angeklagten war geweckt. Immer öfter kehrte er in die Spielbank ein, nutzte vorrangig die Spielautomaten und setzte immer mehr. Nachdem alle Ersparnisse geplündert und der Dispo überzogen waren, nahm er das Geld was eigentlich zur Verwaltung angedacht war.
Er transferierte das Geld über mehrere Kanäle, bis er es schließlich bar in der Hand hatte und ging regelmäßig ins Casino. Dem blüht für die Missachtung des Spielerschutzes auch eine deftige Strafe. Das Gericht legte ein Bußgeld von 4,9 Millionen und damit einen Rekordbetrag fest!