Möbelhaus wegen illegalem Glücksspiel verklagt

[Shinobi]

„Kaufen Sie bei uns im Wert von über 100 Euro ein und wenn es die nächsten drei Wochen täglich drei Millimeter Niederschlag zwischen 12 und 13 Uhr gibt, dann erhalten Sie Ihr Geld zurück.“ So oder so ähnlich muss die Aktion eines Mannheimer Möbelhauses geheißen haben. Sie sollte für etwas Spannung und natürlich mehr Umsatz sorgen. Doch dazu kam es erst gar nicht, denn das Regierungspräsidium erklärte die Aktion für illegales Glücksspiel und wurde sofort verboten.

Mit dem Namen „Wetten nass“ und den Bedingungen, hatte sich das Möbelgeschäft etwas Raffiniertes ausgedacht. Denn wer kann schon die Gewinnwahrscheinlichkeit vorhersagen? Aber wenigstens kommen die Kunden zu uns und genau um diese Ireeführung geht es, so das Mannheimer Gericht. Außerdem könnten die Kunden vermuten, dass der Einsatz in den Preisen der Möbel enthalten sein.

In Bayern hätte man genauso gehandelt, in Sachsen wohl eher nicht. Eine Gewinnspiel-Aktion teilt die Deutschen. In Stuttgart hatte man vor Gericht noch seinen Segen bekommen, in Mannheim sieht es schon anders aus. Ähnliche Aktionen sind schon des Öfteren durchgeführt wurden, ohne rechtliche Konsequenzen. Sei es das Auswürfeln der Restaurant-Rechnung oder die Bahncard für Fußballfans, welche für einen Preis alle Fahrten bezahlte, solange Deutschland noch dabei war.

[freakspin]

Sowas Ähnliches macht Möbel Kraft doch auch grad:

Kaufen und wenn´s regnet´s, gibt es Geld zurück..

Mehr Glücksspiel geht ja nun nicht!

[WinningJack]

Richtig und die haben es bestimmt in irgendeiner Form angemeldet oder auch nicht, weil sie wussten,d ass man damit eh nicht durchkommt.

Aber mal ehrlich, deswegen jetzt einen Aufstand zu machen, ich weiß nicht.

[DoKaDo]

Sowas Ähnliches macht Möbel Kraft doch auch grad:

Kaufen und wenn´s regnet´s, gibt es Geld zurück..

Mehr Glücksspiel geht ja nun nicht!

Vielleicht gilt dieses Angebot nicht als Glücksspiel, weil man nicht Geld wieder bekommt, wie ich gelesen habe, sondern Einkaufsgutscheine.

[WinningJack]

Ja, damit umgehen sie es vielleicht. Wäre wirtschaftlich gesehen, natürlich auch der bessere Anreiz, aber die Kunden lockt es weniger an. Die Meldung mit "Wetten nass" macht ja gerade überall die Runde. Ich bin gespannt wie das ausgeht.

[Shinobi]

In einem Eilverfahren hat man in der nächst höheren Instanz über die kuriose Wetter-Wette entschieden. Sie wurde für legal erklärt und das mit der folgenden Begründung: „Um eine Wette als Glücksspiel zu definieren, muss der Kunde Geld einsetzen, um damit eine Gewinnchance zu erhalten. Im Fall des Möbelhauses Mahler, erhalten die Kunden für ihre mindestens 100 Euro die entsprechende Ware. Der mögliche Gewinn, ist lediglich ein Zusatz.“

Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat damit also falsch gelegen und muss die Wetter-Wette nun so hinnehmen. Das Möbelhaus Mahler aus Bopfingen ist damit freigesprochen worden und kann seine Wette wie geplant abhalten.

Was vorher nicht bekannt war, man hatte die Behörden noch vor der Bekanntgabe der Aktion informiert. Diese hatten sich dagegen gewehrt und das Möbelhaus klagte sein Recht ein. In zweiter Instanz bekam man Recht und startete die Wetter-Wette, weil man sich sicher war, nun alles richtig zu machen. Dann kam das Regierungspräsidium Karlsruhe und verhagelte wieder alles. Doch der Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes Baden-Württembergs, ist nun wirklich nichts mehr entgegenzusetzen.

Künftig sollten damit auch ähnliche Wetten möglich sein, da die Definition klar formuliert wurde. Denn wetten, ob es weiße Weihnachten gibt, gibt es bspw. auch schon viele Jahre und im Zusammenhang mit dem Deutschen Nationalfußball, wurden auch schon viele Wetten von Händlern erstellt.

[Shinobi]

Die Idee mit der Wetter-Wette macht die Runde. Nicht nur das Möbelhaus in Mannheim, auch eine Einrichtung in Bopfingen (Ostalbkreis) hatte dies ins Leben gerufen, um mehr Käufer anzulocken. Hierbei ging es darum, den Regen für einen bestimmten Zeitpunkt am Stuttgarter Flughafen vorherzusagen. Wer darauf vertraute und mit seinem Tipp richtig lag, der sollte seinen Kaufpreis zurückbekommen.

Doch dies schlug den Behörden schwer auf den Magen. Sie hatten es sofort als illegales Glücksspiel deklariert. Dagegen klagte das Möbelhaus aus Bopfingen. Der Vorwurf vom Regierungspräsidium Karlsruhe wurde in Stuttgart und Mannheim abgelehnt, jetzt geht es vor das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig.

Ob die Werbeaktion nun illegales Glücksspiel sei oder nicht, wird unter Umständen heute schon entschieden. Um 11:30 Uhr kam es zur Anhörung der Klägerin. Es muss die Frage geklärt werden, ob es sich hierbei um ein „Entgelt für den Erwerb einer Gewinnchance“ handelt? Die Behörden ließen nach den zwei Urteilen nicht locker und legten Revision ein, sodass Leipzig nun zu entscheiden hat.

Es wird vom „verdeckten“ Entgelt für ein Glücksspiel gesprochen, da der Kaufpreis nicht nur dem Erwerb von Möbel, sondern auch der Finanzierung eines möglichen Gewinns dient.

[WinningJack]

Also wirklich, die Behörden jagen den kleinen Möbelhäusern hinterher, weil sie gegen die illegalen Anbieter im Online Glücksspiel kein Land sehen. Lasst sie doch machen, es dient doch im Endeffekt der Wirtschaft und sorgt für höhere Steuerabgaben. Daran ist doch der Bund viel mehr interessiert, als um die Einhaltung der Gesetze.

[Random]

Wie albern ist das denn? Dann wären ja die Bäcker, die bei Gewinn der deutschen Mannschaft Extrabrötchen anbieten genauso dran. Grad die Sache mit dem "Einkauf umsonst, wenn..." begegnet einem doch wirklich an jeder Ecke.