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Thema: Umsatzsteuer auf Pokerspiele

  1. #1
    News Editor Avatar von Shinobi
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    Standard Umsatzsteuer auf Pokerspiele

    Das Finanzgericht Münster hat jetzt ein Urteil verfasst, bei dem die Mehrheit nur mit dem Kopf schütteln kann. Denn unter gewissen Umständen sind Pokerspieler jetzt zur Abgabe der Umsatzsteuer verpflichtet. Sie sollen demnach ihre Gewinne aus Cashgames und Turnieren mit dem Fiskus teilen. Warum ausgerechnet dafür die Umsatzsteuer genutzt wurde, grenzt schon an Willkür.

    Die Umsatzsteuer wird per Gesetz §1 so definiert: „Es wird die Umsatzsteuer auf alle Lieferungen von Waren und Leistungen erhoben, die ein Unternehmen im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens ausführt.“ Demnach müsste der Pokerspieler eine Leistung erbringen, von der eine andere Partei einen geldwerten Vorteil erhielte. Poker zu spielen ist nun also eine umsatzsteuerpflichtige Leistung? Dies setzt jeden betreffenden Spieler auf die Stufe mit Händlern, Verkäufern etc.

    “Wie ein erfahrener Marktteilnehmer beherrschte der Kl. die Usancen der von ihm ausgeübten Tätigkeit als Kartenspieler, wozu er in den Streitjahren u.a. auch auf die schon vor den Streitjahren als Bridgespieler gesammelten Erfahrungen zurückgreifen und diese bei den hier streitigen Tätigkeiten verwerten konnte. Aufgrund dieser Erfahrungen durfte er im Gesamtergebnis mit einem Spielerfolg und damit mit der Erzielung von Einnahmen rechnen.” In diesem speziellen Fall geht es um Herrn Vörtmann, aber das Urteil könnte auch auf andere Spieler angewandt werden.

    Als wäre das noch nicht genug, erklärte das Finanzgericht Münster das Pokerspiel per se als Schneeballsystem: “Bei einer Gesamtbetrachtung ist die Tätigkeit des Kl. vergleichbar mit der Beteiligung eines Spielers an einem auf dem Schneeballprinzip beruhenden Unternehmensspiel.” Demnach wäre es illegal und nicht mit einer Umsatzsteuer zu verbinden.

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  3. #2
    Casinospieler Avatar von Random
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    Standard

    Hm also Einkommensteuer hätte ich verstanden, da es ja durchaus sowas wie Berufsspieler gibt, die sich mit Poker über Wasser halten (auch wenn das dem Grundsatz widerspricht, dass Gewinne steuerfrei sind). Aber Umsatzsteuer ist wirklich weit hergeholt. Das würde dann zutreffen, wenn die Leute ihre Gewinne aus dem Poker prinzipiell erstmal für keine Ahnung.. ein spezielles Poker-Auto oder so ausgeben würden Also das Geld irgendwie geschäftlich nutzen.

    Da muss wohl dringend no ch mal jemandem der Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn erklärt werden. Berufsschule, erstes Lehrjahr.

  4. #3
    Casino Tester Avatar von WinningJack
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    Standard

    Na dann dürfen die Spieler auch jegliche Umsatzsteuer geltend machen, die sie während ihrer "Arbeit" zahlen müssen. Getränke, Benzingeld, Fahrzeuge, Reisekosten und Spesen. Wer Umsatzsteuer zahlen muss, hat auch gewisse Rechte und die würde ich voll geltend machen. Dann merken die Behörden, was für einen Bockmist sie sich da ausgedacht haben, aber ganz schnell.

  5. #4
    News Editor Avatar von Shinobi
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    Standard Details zum Umsatzsteuer-Entscheid des FG Münster

    Das Finanzgericht Münster hat noch einmal nachgelegt und die Details zu seinem fragwürdigen Umsatzsteuer-Entscheid für Pokerspieler veröffentlicht. Demnach geht es nur um professionelle Kartenspieler. Diese erbringen laut § 3a Abs. 1 UStG eine sonstige Leistung. Er geht dabei ein Risiko des Totalverlustes ein, um die Chance auf einen Gewinn zu erhalten. Dieser „Leistungsaustausch“ kann folglich mit einer Umsatzsteuer belegt werden.

    Einen Profispieler definiert das FG Münster im Übrigen so:
    • Neunjährige Teilnahme an verschiedenen Kartenspielen (Pokerturnieren, Cash-Games, Internet- und Black-Jack-Veranstaltungen)
    • Einnahmen sollten erzielt werden. Ob auch ein Gewinn vorliegt, ist für die Umsatzsteuer im Gegensatz zur Einkommensteuer ohne Belang
    • Teilnahme an 5-8 Pokerturnieren, an Cash-Games und an Internet-Veranstaltungen pro Jahr
    • Stakings (Unterbeteiligungen an anderen Pokerspielern)
    • Aufgabe der bisherigen Angestelltentätigkeit
    • Reisetätigkeiten
    • Höhe der Umsätze und Möglichkeit, den Lebensunterhalt mit dem Kartenspiel zu finanzieren
    • Ein im Internet veröffentlichtes Interview, worin der Spieler u. a. angab, jahrelang viele Kartenspiele gespielt zu haben und einmal 30.000 Euro bei einem Event gewonnen zu haben

    Es handelt sich also um einen Einzelfall, sodass bei jedem anderen Profi auch erneut geprüft werden müsste, ob er die Rahmenbedingungen erfüllt. Die grobe Richtlinie ist aber zu erkennen.

    Leider konnte der Spieler keine Nachweise für seine Reisen, Unterhaltung, Verpflegung etc. erbringen. Er konnte sich auch nur noch wage an alle Turniere erinnern, an denen er teilgenommen hatte. Die Umsatzsteuer wurde pauschal aus dem Doppelten der Bareinzahlungen auf dem Girokonto des Spielers berechnet.

  6. #5
    Casino Tester Avatar von WinningJack
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    Standard

    Zum einen ist es gut, dass sie hier eine Definition für Profispieler festgelegt haben. Die Details sind aber wieder sehr weitläufig und das wird dann wohl jedes Mal aufs Neue entschieden? Allein schon der Punkt "Reisetätigkeiten", das kann ja alles bedeuten. 5-8 Pokerturniere pro Jahr sind auch ein Witz, das spielt der Profi in zwei Wochen, wenn er Lust hat.

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