Hamburg Das Tennis-Turnier am Hamburger Rothenbaum hat im Streit um seinen Titelsponsor die geforderte Unterlassungserklärung abgegeben und seinen Werbeauftritt verändert.

Das teilte die Kanzlei Kähler Kollegen in Hamburg mit. Die veranstaltende "Hamburg Sports & Entertainment GmbH" um Turnierdirektor Michael Stich habe sich verpflichtet, "nicht mehr unmittelbar für die Website ihres Sponsor bet-at-home auf Pressewänden sowie im Internet zu werben", hieß es in einer Mitteilung der Kanzlei, die konzessionierte Spielbanken in Schleswig-Holstein vertritt. Die traditionsreiche Sandplatz-Veranstaltung bewirbt den neuen Sponsor nun nicht mehr mit dem Namen "bet-at-home.com-Open", sondern mit "bet-at-home-open".

"Es ist richtig, dass wir uns in Abstimmung mit unserem Partner und im Sinne des Turniers dazu entschlossen haben, auf der Turnierhomepage nicht mehr unmittelbar für die Website bet-at-home.com zu werben", erklärte HSE-Geschäftsführer Detlef Hammer und versicherte: Das Turnier vom 20. bis 26. Juli werde "auf jeden Fall stattfinden".

Die Kanzlei wolle "in den kommenden zwei bis drei Tagen prüfen", ob eine weitere Abmahnung vorbereitet wird, sagte Rechtsanwalt Tobias Spahn der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Wir haben es jetzt nur noch mit mittelbarer Werbung zu tun", erläuterte der Anwalt und sprach von einer "juristisch feinsinnigen Frage und einer strengen Abwägung".

Auslöser des Rechtsstreits war der Auftritt von Turnierdirektor Stich und des Sprechers des privaten Wettanbieters, Claus Retschitzegger, während der offiziellen Vorstellung vor einem Werbeplakat mit Logo des Geldgebers. Darin sahen die Kläger einen Verstoß gegen die Glücksspiel-Werbung, da der Titelsponsor keine in Deutschland gültige Konzession habe.

Der Hamburger Senat hat noch keine Entscheidung getroffen, ob die avisierte Unterstützung des Rothenbaum-Turniers in Höhe von 200 000 Euro eingehalten wird oder wegen des umstrittenen Sponsors entfällt. "Wir sind nach wie vor in der Prüfung, das muss gewissenhaft erledigt werden", sagte ein Sprecher. "Es ist ein laufendes Verfahren."