Bluffen, was das Zeug hält
Pokern ist der neue Zeitvertreib vieler Jugendlicher in der Region
Bützow (Von Benjamin Mix) • Kartenspiele sind ein guter Zeitvertreib, um sich bei Laune zu halten. Viele Jugendliche sind von einem neuen Spiel fasziniert. Es ist ein regelrechter Wahn unter den Fans des Kartenspielens ausgebrochen: Wer kann, pokert. Pokern ist ein Spiel, wie es kein zweites gibt. Das sagen sich auch Dirk Ollech und Florian Rommel, die etwa alle 14 Tage einen Pokerabend veranstalten. Bei ihren Abenden spielen fünf bis zehn Leute mit, die herausfinden wollen, wer das beste Pokerface aufsetzen und den anderen die Chips durch gutes Spielen oder Bluffen abluchsen kann.
Aber wie wird denn eigentlich Poker gespielt? Für dieses Kartenspiel braucht es 52 Karten, von der Zwei bis hin zum Ass. Alle Chips werden am Anfang gleichmäßig unter den Spielern aufgeteilt. Jeder bekommt zwei Karten und muss abschätzen, wie viel er setzen will. Nachdem, alle gesetzt haben, geht es damit weiter, dass fünf Karten aufgedeckt werden. Die Spieler können jetzt schauen, ob sie verschiedene Konstellationen haben: zum Beispiel ein Paar (zwei gleiche Karten), einen Drilling (drei gleiche Karten), eine „Straight“ (fünf aufeinanderfolgende Karten), einen „Flush“ (fünf Karten von Kreuz, Pik, Herz oder Karo) oder einen „Straight Flush“ (fünf aufeinanderfolgende Karten von der gleichen Sorte) haben.
Je nachdem, wie gut die Karten sind, wird mit Chips gesetzt oder geblufft, was das Zeug hält. Wer am Ende einer Runde, wenn die Karten offen hingelegt werden, die besten hat, bekommt die Chips.
Doch was finden die Schüler am Pokern so interessant? Florian Rommel, ein geübter Skatschüler, hat da folgende Ansicht: „Poker ist vielseitiger als Skat, bei dem der Ablauf immer gleich ist. Noch hinzu kommt dieser gewisse Reiz, um Chips zu spielen.“ Auch Dirk Ollech, der schon so einige Nächte damit verbracht hat, seine Pokerkameraden abzuzocken, hat Spaß an dem Spiel entdeckt: „Poker ist ein Casino-Spiel mit großer Tradition, das macht es so interessant. Aber auch das Drumherum, die Gestik und Mimik vermitteln einem beim Poker ein gutes Gefühl.“
Die beiden Spieler haben schon vor etwa eineinhalb Jahren angefangen zu spielen und werden immer besser. Bei ihren Abenden gibt es natürlich für den Sieger immer etwas zu gewinnen: „Wir geben jeder etwas Geld dazu, und davon werden kleine Preise gekauft“, erzählt Dirk. Doch es gibt noch etwas, was dieses Kartenspiel für die zwei Pokerfans interessant macht: „Eine der spannendsten Situationen ist ,All In’ zu sagen, das heißt, du setzt alle deine Chips; von dort an entscheiden die Karten, ob du alles gewinnst oder alles verlierst.“
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