Wer hier im Forum nach „Pokerbots“ sucht, der findet dazu verschiedene Beiträge. In den vergangenen Jahren gab es dazu verschiedene Nachrichten. So entwickelte man den Pokerbot „Tatanian7“, welcher nur zu wissenschaftlichen Zwecken diente. Wenngleich man ihn auch als Pokertrainer bezeichnete. In 2015 legten sich eine Hand voll Spieler mit dem Pokerbot „Claudico“ an und bezwangen diesen. Im Februar verteidigte Pokerbot „Libratus“ dann die Ehre der Maschinen und schlug seine menschlichen Gegner vernichtend.
Viele hielten diesen letzten Pokerbot für einen Einzelfall und das er nicht regelmäßig gewinnen könne. Doch nun kommt ein neuer Roboter ins Spiel. Er nennt sich „Lengpudashi“ und wurde in China ausprobiert. Programmiert wurde er in Pittsburgh. Die Carnegie Mellon University hat ihren Libratus Pokerbot noch weiter verbessert. So entstand Lengpudashi und seine Herausforderer waren eine Gruppe, die sich um den WSOP-Bracelet-Gewinner Alan Du versammelt hatten.
36.000 Hände verteilten sich auf fünf Spieler, die zusammen fünf Tage gegen Lengpudashi angetreten sind. Und er schlug sie alle und zwar vernichtend! In seiner Erweiterung beherrscht der Pokerbot nun auch das Bluffen, was bislang nur dem menschlichen Gehirn vorenthalten war.
Noam Brown, ein PhD-Student von Chefentwickler Sandholm, erklärte es mit folgenden Worten: "Die Leute haben ein falsches Verständnis davon, worin Computer und Menschen gut sind. Sie denken, dass Bluffen sehr menschlich ist – es stellt sich aber heraus, dass das nicht stimmt. Ein Computer lernt schnell, dass er auch mit einer schwachen Hand Geld verdienen kann."
Das alles sei durch die komplexen Grundregeln des Pokerns möglich. Lengpudashi ist dabei nicht auf professionelle Pokerspieler angewiesen. Er kann aus jeder Situation neue Erkenntnisse gewinnen und menschliches Verhalten beim Poker spielen nachahmen.
Eine interessante, aber ebenso bedenkliche Entwicklung. Nicht nur Universitäten verfügen über die notwendigen Ressourcen, um so einen mächtigen Pokerbot zu entwickeln.