Der deutsche Glücksspielstaatsvertrag tritt auf der Stelle und selbst wenn etwas geschehen würde, dann ginge es nur um Sportwetten. In Finnland und Österreich ist man schon deutlich weiter, denn hier wird man ab sofort die Pokereinnahmen teilen. Für einen ersten Testlauf wird dies innerhalb des iPoker-Netzwerks von Playtech versucht. Daran teilnehmen dürfen „win2day“ aus Österreich und Finnlands „Slot Machine Association – RAY“.
Innerhalb dieser Vereinbarung dürfen die zwei genannten Marken einen gemeinsamen Spielerpool für Online Poker formen. Die daraus erzielten Abgaben werden unter den beiden Ländern aufgeteilt. Die zuständigen Behörden aus Finnland und Österreich haben diesem Vorhaben zugestimmt. Wichtig war dabei, dass Playtech beiden Anbietern seit Jahren das hauseigene Pokernetzwerk bereitstellt und es hierbei nie ernsthafte Schwierigkeiten gab. RAY nutzt die Software von Playtech schon seit 2010, win2day kam 2015 hinzu.
Außerdem hat Playtech darüber hinaus seine Poker-Produkte an die Österreichische Lotterie sowie der Casinos Austria Gruppe bereitgestellt. Jan Hagelberg, RAY Vice President of Digital, erklärte dazu, dass diese Kooperation die Qualität der Online Poker Angebote in Finnland und Österreich stark verbessern wird. Durch den gemeinsamen Spielerpool sollte sich zudem die Nutzeranzahl erhöhen, so seine Hoffnung. Auch von win2day und Playtech gab es positive Statements dazu. Sie alle werden nun gemeinsam an der Shared Liquidity arbeiten.
Das Thema „liquidity sharing” ist derzeit heiß diskutiert. Gesetzgeber debattierten in den vergangenen Monaten immer wieder darüber, wie sie dieses Vorhaben lösen könnten. Aktuell besteht die Möglichkeit, dass sich ein größerer Verbund für die Shared Liquidity bilden könnte. Mit dabei wären dann Frankreich, Spanien, Italien, Portugal und Großbritannien. Brauchbare Fortschritte werden jedoch nicht vor dem Sommer 2017 erwartet.