Nachdem nun Eddy Scharf am Mittwoch verurteilt wurde und Steuern auf die Turniergewinne der letzten Jahre zahlen muss, besteht eine raunende Unwissenheit unter den Online Pokerspielern. Wichtig ist, dass es sich hier nur um eine Einzelfallentscheidung handelt und sie keine Allgemeingültigkeit besitzt. Dennoch besteht die Chance, dass sich die Finanzämter auf dieses Urteil berufen, sollten sie einen erfolgreichen Turnierspieler gefunden haben und diesen zur Kasse bitten wollen. Aber wie gesagt, vorerst bleibt es bei einem Einzelfall und verstärkte Kontrollen durch die Finanzbehörden sind nicht zu erwarten.
Dennoch sollten sich Pokerspieler die regelmäßig an Turnieren teilnehmen und im Zweifelsfall auch bei Cashgames in der Spielbank, stets Notizen und Quittungen anfertigen. Wenn eines Tages Poker generell versteuert werden muss oder ausgerechnet bei dir das Finanzamt den nächsten „Einzelfall“ eröffnen will, hast du wenigstens alle Ausgaben und Gewinne vermerkt. Denn wenn Gewinne aus Pokerturnieren als gewerbliche Tätigkeit angesehen werden, hast du wenigstens das Recht Ausgaben geltend zu machen.
Dazu zählen dann alle Buy Ins bei den Turnieren, die Ausgaben für Hotels und das Benzingeld oder das Bahnticket nicht vergessen. Wie viel davon dann tatsächlich anerkannt wird, bleibt offen, aber zumindest betrachtest du es dann als gewerbliche Tätigkeit. Mit allen Vorteilen und Pflichten hinsichtlich der Einkommenssteuer.