Full Tilt kürzt sein Angebot massiv zusammen

[Shinobi]

Wie bereits vor einigen Wochen angekündigt, wird es bei Full Tilt Poker zu massiven Einschnitten kommen, damit die nicht mehr so gut laufende Seite weiterhin wirtschaftlich bleibt. Full Tilt hat sich zur Streichung einiger Formate mit geringem Interesse entschieden. Dazu zählen alle Mixed Games, die Nosebleed Limits, Draw Poker, Stud Poker und die Heads Up Tische. Die Kürzungen sind nicht gerade eine Kleinigkeit.

Vor allem beim Heads Up dürften sich einige Spieler ärgern. Full Tilt begründet dies jedoch damit, dass neue Spieler hier meist negative Erfahrungen sammeln, weil sie auf starke Gegner treffen. Wenn den Grindern der Nährboden entzogen wird, sollte das Pokerspiel allen wieder mehr Spaß machen, so der Gedanke.

Auch über das Design ist man sich nun mehr im Klaren. Die Spieler sollen wie in einem echten Casino zunächst die Lobby sehen und dann an die Tische geführt werden. Doch was bedeutet das in der Praxis? Vermutlich wird die Software so umgestellt, dass Poker und Casino gleichermaßen auffällig dargestellt werden und der Spieler entscheidet sich dann für einen virtuellen Saal.

Full Tilt gab auch bekannt, dass man künftig die Tische nicht mehr selbst wählen kann. Es wird lediglich ein Filter angewendet und die Software sucht dann per Zufall einen Tisch aus, damit auch hier die Grinder keine bewusste Selektion vornehmen können.

[WinningJack]

Also das mit der Tischauswahl durch Filter finde ich sinnvoll. Durch die PokerStars App bin ich es ja schon gewohnt, weil es in der mobilen Lobby dann einfach schneller geht. Der Rest ist ein Zurückbesinnen auf die Anfänge, mal sehen wie das den Regulars schmeckt?

[Shinobi]

Wer sein Angebot massiv zusammenkürzt, der braucht sich über ausbleibende Kundschaft nicht wundern. So geschehen nun auch bei Full Tilt, die radikalen Veränderungen zeigen Wirkung. Das sollte den Betreibern bewusst gewesen sein, aber eine ohnehin schon wenig genutzte Software verblasst damit umso mehr. Um es in Zahlen auszudrücken, zu Spitzenzeiten erreicht der Pokerraum momentan vielleicht noch 1.500 aktive Spieler. Der Durchschnitt lag vor den Änderungen bei 1.000 Teilnehmern und nun sind es nur noch 800. Ein paar hundert Spieler weniger erzeugen hier gravierende Folgen für die Umsätze. Wird Full Tilt Poker bald schließen müssen?

Vielleicht hätte man es nur schrittwiese angehen sollen, mit dem Ausbleiben der Heads Ups oder dem Stud Poker. Aber Full Tilt setzte den Rotstift gleich bei mehreren Stellen an, was auch die Nosebleed Limits und Draw Poker betraf. Dass die Profis nun hier nicht mehr auf den höchsten Limits spielen können, dürfte ihnen den Wechsel erleichtert haben.

Die glorreichen Zeiten vor dem Black Friday sind vorbei und nach der Übernahme sowie den Relaunch durch PokerStars, gab es ein kurzes Aufflackern bevor Full Tilt sich nun fast gänzlich verabschiedet. In 2012 waren es wenigstens noch 5.000 Spieler im Durchschnitt gewesen, wovon die Seite heute nur noch träumen kann.

[WinningJack]

Durchschnittlich nur noch 800 aktive Spieler? Das war es dann wohl bald für Full Tilt. Wenn ein Teil dieser Spieler nun noch bevorzugt im Casino statt an den Pokertischen unterwegs ist, wird es noch schlimmer mit den Zahlen.