Russland hat seine Pokerspieler im Auge, denn eigentlich ist das Spielen online verboten. Die Betreiber der Pokerräume halten sich soweit auch daran, doch den Spielern steht es frei Auswege zu finden, um dennoch pokern zu können. Die russische Pokergemeinde stellt einen wesentlich Teil der Nutzer und ermöglicht wird dies durch private Netzwerke.
Sogenannte „Virtual Private Networks“ (VPN) erzeugen eine sichere und anonyme Umgebung, wodurch die russischen Internetprovider ihre Blockaden der Seiten nicht durchsetzen können. Auch das „Tor Netzwerk“ wird gern genutzt, doch Russlands Regierung will nun auch damit Schluss machen. Doch ob man den Erfindungsreichtum der Spieler wirklich ausbremsen kann ist fraglich.
Der “Föderale Dienst für die Aufsicht im Bereich der Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation”, kurz Roskomnadsor, beobachtet und kontrolliert alle Medien und Kommunikationswege, so auch das Internet. Die eingeführte Blacklist hat nahezu alle Glücksspielseiten über Nacht verboten. Darauf stehen auch Seiten für Kinderpornographie und Drogenmissbrauch.
Doch mehr als eine Drohung die privaten Netzwerke auszuschalten gab es bislang nicht. Technisch stehen die Chancen sehr schlecht, da es sich bei den Programmen um Entwicklungen anderer Länder handelt. „Tor“ ist eine Erfindung der US-Behörden und dient dem sicheren Browsern im Netz, Instant Messaging und einigem mehr. Tausende Nutzer genießen die Anonymität und Möglichkeiten des unzensierten Surfens.