Ingo Fiedler ist 31 Jahre alt und analysiert die Glücksspiele sowie Zahlungsmethoden im Internet. Im Vorfeld gab er zu, schon einige Spiele ausprobiert zu haben, er fokussiert sich aber lieber auf strategische Brettspiele. Dennoch sind seine Erkenntnisse von einer halbwegs unabhängigen Position recht interessant. Über das Studium kam er zum Forschungsgebiet Glücksspiel, denn er brauchte ein Thema für seine Doktorarbeit. Er bilanziert einen immer noch recht jungen Markt. Vor allem Online Poker wurde erst nach der Jahrtausendwende so richtig beliebt. Er blickt auf die letzten 15 Jahre und die darin liegenden Forschungen zurück.

2012 verfasste er dann seine Arbeit „Empirische Studien zum Onlinepoker“. Dazu sagt Fiedler: "Damals war Onlinepoker in aller Welt ein illegaler Markt – aber mit Milliarden-Umsätzen." Um etwas zum Verwerten zu haben, sammelte Fiedler Unmengen an Daten und hatte am Ende rund 4,6 Millionen Pokeridentitäten vor sich liegen. Es ging ihm zunächst um die Dauer und Häufigkeit der Spieler. Das machte ihn über Nacht sehr bekannt und die Uni Hamburg an der er arbeitet.

Er geht weiter und fasst zusammen, dass Deutschland mit 580.000 Spielern den größten Markt darstellt. Sie würden jährlich 378 Millionen US-Dollar verlieren. Wobei, wenn jemand Geld verliert, wird dies, bis auf das Rake, anderen Spielern gutgeschrieben. Die Aussage ist also nur halb wahr. Das aber ein Prozent der Spieler 56 Prozent des Kapitals in den Pokernetzwerken bewegen, deutet auf etwas anderes hin. "Diese Konzentration deutet auf ein immenses Suchtpotenzial und einen hohen Professionalisierungsgrad hin", sagt Fiedler.

Nun will er sich mit Social Gaming und Social Gambling befassen.