Für Full Tilt gibt es wohl keinen Rettungsanker mehr. Die Anhörung vom Montag hat Erschreckendes ans Tageslicht gebracht. Die Unternehmensführung mit Howard Lederer, Chris Ferguson und anderen bekannten Pokerspielern soll ein Schneeballsystem betrieben haben. Die Vorwürfe lauten Betrug, Irreführung von Kunden und das vorrangige Interesse an der persönlichen Bereicherung durch Schädigung der Spieler.
Auch wenn noch nichts bewiesen werden konnte, so wird es schon als größtes Wirtschaftsverbrechen unserer Zeit beschrieben. Schneeball- oder Pyramidensysteme sind weltweit verboten. Dennoch versuchen es immer wieder einige geldhungrige Unternehmer. Bernard Madoff hatte erst 2008 damit großen Erfolg gehabt. Er konnte 50 Milliarden Dollar sammeln, bevor sein Schwindel aufflog.
In den Augen der US-Behörden, soll Full Tilt genauso gehandelt haben. Damit wären Ray Bitar, Rafe Furst, Howard Lederer und Chris Ferguson keine angesehenen Pokerspieler mehr, sondern Kriminelle schwersten Grades. Ihre Plattform soll lediglich dazu gedient haben, einen guten Schein nach Auen zu wahren, um sich im Verborgenen zu bereichern.
Wie genau das Ganze vollzogen werden konnte und ob es überhaupt wahr ist, muss noch geklärt werden. Es würde aber ins Bild passen, da Full Tilt bis zuletzt immer wieder Ausreden erfand, um die Spieler und Öffentlichkeit zu beruhigen. Womöglich sind sie schon Pleite und wollen es noch nicht zugeben? Das herauszufinden, ist nun die Aufgabe der zuständigen US-Behörden.
Mit solchen Nachrichten schwindet leider die Hoffnung, dass die geschädigten Spieler jemals ihr Geld zurück erhalten werden.