Die wichtige Frage, ob Texas Hold’em Poker ein Glücks- oder ein Geschicklichkeitsspiel ist, wird jetzt vor dem obersten Gericht des US-Bundesstaates Pennsylvania geklärt. Ein Strafgericht war zuvor zu dem Ergebnis gekommen, dass Hold’em ein Skill-Game sei.

Der Staatsanwalt hat Rechtsmittel gegen das Urteil eingelegt und jetzt beschäftigt die Angelegenheit das oberste Gericht von Pennsylvania. Ähnlich wie im Fall von Kentucky ist nun auch in Pennsylvania ein hohes Gericht mit der wichtigen Frage befasst, ob der Erfolg beim Poker wesentlich vom Können oder vom Zufall abhängt. Beide Urteile stehen noch aus.

Der Fall Pennsylvania vs. Diane A. Dent and Walter Watkins begann mit dem Vorwurf des unerlaubten Glücksspiels, weil die beiden Angeklagten ein Pokerspiel veranstaltet hatten. Watkins stellte seine Garage für das Spiel zur Verfügung und Diane Dent dealte die Karten und nahm dafür Rake und Trinkgeld.

Im folgenden Strafverfahren ging es vor allem darum, ob die Pokervariante Texas Hold’em ein Geschicklichkeits- oder ein Glücksspiel ist. Der Verteidiger, selber ein leidenschaftlicher Pokerspieler, erkämpfte einen Freispruch und zitierte dabei vor allem Mike Caros Buch „Caro’s Secrets of winning Poker“. Weiter führte er aus, dass es insgesamt über 600 Bücher zum Thema Poker-Strategie gebe.

Das Gericht ließ sich überzeugen und sprach die Angeklagten frei. Texas Hold’em sei ein Spiel, bei dem Können wichtiger ist als Glück. Mit diesem Urteil war Assistant District Attorney Thomas Leipold nicht einverstanden und legte Rechtsmittel ein.

Das Urteil des obersten Gerichts wird eine beachtliche Signalwirkung haben und könnte dazu führen, dass Poker endlich seine verdiente Anerkennung als Geschicklichkeits- und Strategiespiel bekommt. Es wird langsam Zeit.