Um Online Poker ist es sehr ruhig geworden. Seit Längerem stehen alle Zeichen auf eine Verschiebung hin zu Sportwetten und Online Casinos. Dies ist unter anderem daran zu erkennen, worauf sich die großen Marken fokussieren. Die Stars Group (ehemals PokerStars) stellt ein Paradebeispiel dar. Sinkende Nutzerzahlen sind zudem in fast allen Pokernetzwerken zu verzeichnen.
Jetzt kam der nächste Tiefschlag, denn die Rating-Agentur Morgan Stanley hat einige Herabstufungen durchgeführt. Die Analysten sehen weniger Anlagepotential in der Stars Group, GVC Holdings sowie Playtech. So mancher Investor wird deshalb nun abspringen oder zumindest kein weiteres Kapital locker machen.
Als Begründung gab Morgan Stanley an, dass die Gefahren der Künstlichen Intelligenz (KI) weiter zunehmen. Selbst wenn die Pokeranbieter viel unternehmen, sind clevere Bots nicht immer auszuschließen.
Kürzlich feierte die KI namens „Pluribus“ ihren großen Erfolg gegen Linus Loeliger, Darren Elias und Chris Ferguson. Alles erfahrene Spieler, welche ihr Bestes gaben, es aber nicht ausreichte. Was die Carnegie Mellon University programmieren kann, steht ebenso in den Möglichkeiten von kriminellen Energien. Deshalb sieht Analyst Ed Young die Herabstufung als gerechtfertigt.
Hinzu kommt, dass die genannten Anbieter ihre Kursziele zwischen zwei und vier Prozent nach unten korrigierten. Der Code von „Pluribus“ wurde zwar nicht veröffentlicht, aber Nachahmer finden sich bestimmt. Eingesetzt werden kann der Poker-Bot per Cloud Computing und das für relativ wenig Geld. Ebenso benötigt der Nutzer keinen Hochleistungs-PC dafür.
Dies sind wirklich bedenkliche Nachrichten, welche die Integrität des Denksports gefährden.
Third Party Softwares zum Tracking von Nutzerverhalten, illegale Absprachen sowie Poker-Bots: Sie alle beeinträchtigen das Spielerlebnis seit Jahren. Für Online Poker brauen sich immer dunklere Wolken zusammen.
Anbieter müssen sich mit allen Kapazitäten gegen die Künstliche Intelligenz wehren. Andernfalls dürften die virtuellen Pokertische in der Glücksspielwelt bald zu den Randerscheinungen zählen.