Obwohl die Shisha-Bar in Frankfurt in einem Hinterhof sehr unscheinbar wirkt und die Polizei hinter den Türen lediglich Wasserpfeifen, Tabak und Getränke vermutet, wird doch schnell klar, dass es hier noch etwas mehr gibt. In einem fensterlosen Raum sthen zwei große Pokertische. Die Polizisten finden vier Metallkoffer mit Hunderten von Jetons. „Da haben wir wohl einen geheimen Pokersalon entdeckt“, so Matthias Heinrich, der Stadtpolizeichef. Bei der Veranstaltung von illegalem Glücksspiel handelt es sich nicht um eine Ordnungswidrigkeit, sondern es stellt eine Straftat dar, bei der mit Freiheitsstrafen von bis zu 5 Jahren zu rechnen ist. Aus diesem Grund wird für die Ermittlungen die Kripo hinzugezogen.

Inhaber war nicht anwesend

Der Inhaber des Etablissements, ein Mann aus Neu-Isenburg, war zum Zeitpunkt der Razzia nicht anwesend. Die Stadtpolizisten trafen lediglich einen 30-jährigen Türken an, bei dem es nach eigenen Angaben jedoch um einen Gast geht. Was dieser Mann mit der Bar und dem Salon zu tun hat, muss noch ermittelt wrden. Die Bar wurde jedenfalls erst einmal geschlossen, die Kripo sicherte die Spuren.
Am Donnerstagnachmittag der vergangenen Woche rückten fast 20 Polizisten in Frankfurt aus, ums Shisha-Bars zu kontrollieren. In der Stadt gibt es zwischen 70 und 80 solcher Einrichtungen. Bei der Zubereitung der Wasserpfeifen wird Kohle verbrannt, wobei Kohlenmonoxid freigesetzt wird. Aus diesem Grund haben die Bars die Auflage, funktionierende Lüftungsanlagen sowie CO-Melder zur Verfügung zu stellen. „Im schlimmsten Fall kann das Einatmen des unsichtbaren, geruchlosen Gases zum Tod führen“, so Heinrich. „Nach einer der letzten Kontrollen klagte ein Kollege plötzlich über Übelkeit und musste in einem Krankenhaus behandelt werden“.

Einige Mängel

Aber nicht nur die fehlenden CO-Melder gehörten zu den aufgedeckten Mängeln. In vier der kontrollierten Bars war die Lüftungsanlage entweder defekt oder gar nicht erst vorhanden. Die Kontrolleure führen zum eigenen Schutz eigene CO-Melder mit sich, die zum Teil bereits kurz nach Betreten der Bars anschlugen, weil der Grenzwert überschritten wurde. Es gab allerdings auch noch andere Mängel, die von fehlenden Preisaushängen über illegale Sportwetten-Terminals bis hin zum Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz reichten.