Geld verdienen, Menschen kennenlernen, Spaß haben, wonach streben wir eigentlich beim Pokern? Wir möchten eine Diskussion anstoßen, zu der wir durch den Colman-Fall angeregt wurden. Denn Daniel Colman hatte sich nach seinem Sieg beim Big One for One Drop den Journalisten entzogen und damit eine Kontroverse ausgelöst. Manche bezeichneten ihn als arrogant oder feige. Ein Artikel in der Las Vegas Sun, in dem er als „trotziges Kind“ bezeichnet wurde, ließ ihn dann aber doch nicht kalt.
Colman vertritt die Ansicht, dass „Poker ein Spiel ist, das in letzter Konsequenz so negative Auswirkungen auf seine Spieler hat.“ Es geht darum die Schwächen von anderen Spielern zu seinem Vorteil auszunutzen, führt er fort. Ausgerechnet beim teuersten Live-Turnier entsteht dieser Gedanke, bei dem die Teilnehmer sicherlich die eine Million an Gebühr verschmerzen können.
Doch was steckt dahinter und warum pokern wir eigentlich? Die Mehrheit der Spieler kombiniert den Spaß, die Unterhaltung und die Aussicht auf einen großen Gewinn. Nur wenige machen ihr Hobby zum Beruf und „nehmen andere Spieler professionell aus“. Schlussendlich sind damit aber alle Beteiligten einverstanden, Berufsrisiko wenn man so will. Viele betrachten Poker aber als ihr Hobby und solche kosten in der Regel Geld. Mit Verlusten ist zu rechnen, alles andere wäre unrealistisch. Aber hat Poker deshalb etwas moralisch Verwerfliches?