Letztens an einem Online-Blackjack Tisch gesehen:
Ein sogenannter High Roller (Glücksspieler, der außergewöhnlich hohe Spieleinsätze riskiert) machte an einem Online-Blackjack Spieltisch Einsätze zwischen 70.000 und 220.000 Euro. Dafür hatte er sich keinen VIP-Tisch mit €500 oder €1000 Minimum (neuerdings sind ja sogar €3000 Mindesteinsatz möglich) ausgesucht, sondern einen €35 Minimum-Blackjack-Tisch.
Screenshots von zwei Spielsituationen:
Der High Roller setzte 70.000 Euro. 50K auf das normale Satzfeld und jeweils 10K auf die Nebenwetten 'Perfect Pairs' und '21+3'. Der Bankvorteil ist bei diesen Nebenwetten erheblich höher als beim normalen Blackjack-Spiel, so dass dieser extra Spielumsatz nur als Zocken ohne langfristiges Gewinnkonzept eingestuft werden kann. Der Spieler hatte in diesem Fall aber das nötige Glück und bekam den 13fachen Einsatz bei der Nebenwette ausgezahlt (130.000 Euro für 10.000 Einsatz). Die andere Nebenwette ging verloren und der reguläre Blackjack-Einsatz von 50.000 Euro erbrachte nur einen Gleichstand gegen die Bank. Dieser Einsatz wurde deshalb nur ergebnislos zurück erstattet. Insgesamt bekam der Spieler 180.000 Euro für €70.000 zurück.
Etwas später war folgende Spielsituation zu beobachten:
Der Highroller setzte zunächst insgesamt 120.000 Euro inclusive der Nebenfelder. Nach der Zuteilung der zweiten Karte hatten sich keine Gewinnkombinationen bei den Nebenwetten ergeben, so dass diese beiden 10.000er Einsätze aus dem Spiel waren. Der Spieler splittete dann seine beiden 10wertigen Karten, wodurch der Spielumsatz um weitere 100.000 Euro erhöht wurde. Der Split der 20er Hand entspricht nicht der optimalen BJ-Basisstrategie. In anderen (mathematisch sinnvolleren) Fällen verzichtete der Spieler übrigens auf die Split-Option. Ähnliches war auch bei möglichen Double-Konstellationen zu beobachten. Der High Roller hatte wieder Glück und bekam dann 400.000 Euro ausgezahlt, weil die Bank sich mit den Karten 3, 10 und K überkaufte.
Später verließ der Spieler den Tisch, als es dann einige Minusrunden in Folge gab. Bleibt die Frage, ob es eine Fake-Veranstaltung war. Dagegen spricht, dass der High Roller anschließend nicht an den Tischen mit hohem Minimum weiter spielte. Das hätte die logische Konsequenz sein müssen, wenn es um Animation und Schlepperei gehen würde. Außerdem war es ein seltener Ausnahmefall. Seitdem habe ich keinen High Roller dieser Art mehr an den Live BJ Tischen gesehen.