The Guardian entfernt alle Glückspielwerbung bis auf eine Ausnahme

[Shinobi]

Die Guardian Media Group hat angekündigt, alle Formen der Glücksspielwerbung aus ihren Veröffentlichungen zu verbannen. Mit der Ausnahme von Lotteriewerbung. Diese neue Richtlinie trat am 15. Juni 2023 in Kraft. Sie gilt für die Websites, Apps, Audio-, Video- und Newsletter der Gruppe sowie für Printanzeigen in den Zeitungen „Guardian“ und „Observer“ sowie der „Guardian Weekly“.

Anna Bateson, Geschäftsführerin der Guardian Media Group, hat die Entscheidung auf die „verheerenden Auswirkungen der Glücksspielbranche in Großbritannien und Australien“ zurückgeführt, über die Guardian-Journalisten berichtet haben. Die Gruppe hatte zudem Bedenken „über die allgegenwärtige Natur neu ausgerichteter digitaler Werbung, die einen Teil der Sportfans in einen Suchtkreislauf verwickelt“.

Bateson sagte, dass eine Reihe von Gründen die Entscheidung der Gruppe beeinflusst hätten. Dazu gehören der Bericht des Guardian, dass jährlich etwa 25 Milliarden US-Dollar durch Glücksspiele verloren gehen. Durch die „Natur der Lotterien“ seien diese vom Werbeverbot nicht betroffen.

„Wir verstehen und respektieren, dass Millionen unserer Leser, darunter unsere Reporter und Mitarbeiter, leidenschaftliche Sportfans sind, die sich gelegentlich für das Glücksspiel als Teil ihres Sporterlebnisses entscheiden“, fügte Bateson hinzu. „Es ist eine Frage der persönlichen Freiheit, und wir haben damit kein Problem. Wir unterstützen voll und ganz die Freude am Sport und respektieren die Entscheidung des Einzelnen, gelegentlich an Fußball-, Pferderennen- oder anderen Sportarten teilzunehmen.“

[PAYSAFEMASTER]

"Natur der Lotterien"

[WinningJack]

Bateson sagte, dass eine Reihe von Gründen die Entscheidung der Gruppe beeinflusst hätten. Dazu gehören der Bericht des Guardian, dass jährlich etwa 25 Milliarden US-Dollar durch Glücksspiele verloren gehen. Durch die „Natur der Lotterien“ seien diese vom Werbeverbot nicht betroffen.

Schwammige Aussage wie wir sie sonst von vielen Politikern gewohnt sind. Was ist denn die "Natur der Lotterien"? Oder war es ein Tippfehler und dort müsste "Lobby der Lotterien stehen"?

[PAYSAFEMASTER]

Schwammige Aussage wie wir sie sonst von vielen Politikern gewohnt sind. Was ist denn die "Natur der Lotterien"? Oder war es ein Tippfehler und dort müsste "Lobby der Lotterien stehen"?

Vermutlich war damit der Durchschnitt des allgemeinen Spielerprofils bei Lottoteilnahmen gemeint, bzw. dass bei Lotto durch die beschränkte tiefe Ereignisfrequenz sozusagen "von Natur aus" eine Ausnahme gerechtfertigt sei, anhand der spieleigenen Merkmale.

[Harry_]

Dennoch kann auch Lotto süchtig machen. Beobachte ich in meinem Umfeld mehrfach. Es fällt nur weniger auf, weil nicht täglich ein Tippschein ausgefüllt wird. Dafür aber konstant ein bis zwei Scheine pro Woche.

Und die "Natur der Lotterien" ist auch die bescheidene Auszahlungsquote von um die 50%. Aber das wird gern verschwiegen.

[Casoni]

Die Guardian Media Group hat angekündigt, alle Formen der Glücksspielwerbung aus ihren Veröffentlichungen zu verbannen. Mit der Ausnahme von Lotteriewerbung.

Ich weiss nicht, ob es bei denen auch diese extrem hohen Systemwetten-Optionen beim Lotto gibt, so wie z.B. in Deutschland. Und selbst wenn es gewisse Limitierungen bei Lotto-Systemwetten geben sollte, kann man ja sicher unbegrenzt von einer Lottoscheinabgabestelle zur nächsten wechseln und immer den maximal möglichen Betrag auf irgendwelche Kombinations-Tipp-Reihen setzen und das jeweils mit der schlechtesten durchschnittlichen Gewinnchance von fast allen Glücksspielen. Ausgerechnet dieser Irrsinn wird ausdrücklich als einziges moralisch vertretbares Glücksspiel weiter beworben? Das halte ich für ziemlich absurd. Vor allem, wenn man bedenkt, wo sich das jetzt alles abspielt. In einem Königreich, das immer stolz darauf war, sich nicht von außen in gefestigte Traditionen herein reden zu lassen. Wetten sind förmlich in der DNA der Briten verankert. Werbung für Sportwetten war spätestens seit den 1930er Jahren legal und blieb bei vielen Krisen und weltpolitischen Wendungen legal. Jetzt fällt das alles in sich zusammen?

[Emulator]

Ich weiss nicht, ob es bei denen auch diese extrem hohen Systemwetten-Optionen beim Lotto gibt, so wie z.B. in Deutschland.

Tatsächlich scheint es diese Systemscheine auf der offiziellen Seite für die "National Lottery" nicht zugeben.
Der Zugang ist tatsächlich nur über einen britischen VPN erreichbar und man zahlt dort für einen Lotto-Schein jeweils 2₤.
Interessant ist hierbei, dass "Deutschland" mal wieder bei der Abzocke übertreibt. Die Auszahlungsquote von 53% beim britischen Lotto ist natürlich auch nicht der Rede Wert, aber Deutschland unterbietet sogar noch diesen Wert.

Ich hoffe, dass meine Beiträge nicht falsch aufgefasst werden, in dem Sinne, dass ich hier ja nur Deutschland konstant kritisiere, aber leider sehe ich im Glücksspielbereich nichts Positives.
Der letzte Lichtblick war vor 20 Jahren als man mit Hamburg und Wiesbaden etwas vernünftiges geschafft hat, aber nach sehr kurzer Zeit wieder gestoppt hat.

[Harry_]

Ich hoffe, dass meine Beiträge nicht falsch aufgefasst werden, in dem Sinne, dass ich hier ja nur Deutschland konstant kritisiere, aber leider sehe ich im Glücksspielbereich nichts Positives.
Der letzte Lichtblick war vor 20 Jahren als man mit Hamburg und Wiesbaden etwas vernünftiges geschafft hat, aber nach sehr kurzer Zeit wieder gestoppt hat.

Ich denke, die Mehrheit der Spieler/Tipper sieht das ähnlich wie du. Deutschland hat sich zu einem Ort geschaffen an dem übermäßig reguliert und verboten wird. Was bislang gut lief und bestenfalls etwas Feintuning hätte vertragen können, wird komplett erstickt. Zeitgleich wundert man sich, wie es zu immer mehr Insolvenzen und Abneigung gegenüber der Regierung kommt.

[Roulandy]

Ich hoffe, dass meine Beiträge nicht falsch aufgefasst werden, in dem Sinne, dass ich hier ja nur Deutschland konstant kritisiere, aber leider sehe ich im Glücksspielbereich nichts Positives.
Der letzte Lichtblick war vor 20 Jahren als man mit Hamburg und Wiesbaden etwas vernünftiges geschafft hat, aber nach sehr kurzer Zeit wieder gestoppt hat.

Ich glaube nicht, dass Deine Beiträge falsch aufgefasst werden. Im Prinzip spiegeln diese den Zustand so wie dieser sich bereits langfristig aufzeigt. Es sind nicht wenige Spieler, die es genauso sehen, wie Harry bereits meinte. Davon abgesehen läuft hier noch sehr viel mehr aus dem Ruder, wenn man rein politische Aspekte betrachtet, jedoch würde ich dafür jetzt kein Fass aufmachen wollen.

Jedenfalls ist aus meiner Sicht die zunehmende "Beschwerdedichte" von Spielern durchaus gerechtfertigt und steht in Einklang mit den völlig unsinnigen Gesetzen in Deutschland.

Lotterien und Sportwetten sind und bleiben für mich selbst weiterhin ein No-Go. Welchen Sinn macht es diesem Staat Geld in den Rachen zu werfen, der einen auch noch versucht zu kriminalisieren, nur weil man den Wunsch hat zu besten Chancen spielen zu wollen?

Jeder Spieler der es genauso sieht und außerhalb der Landesgrenzen bei den "bösen illegalen Casinos" sein Glück versucht, hat grundsätzlich mein volles Verständnis.

[Casoni]

Ich hoffe, dass meine Beiträge nicht falsch aufgefasst werden, in dem Sinne, dass ich hier ja nur Deutschland konstant kritisiere, aber leider sehe ich im Glücksspielbereich nichts Positives.
Der letzte Lichtblick war vor 20 Jahren als man mit Hamburg und Wiesbaden etwas vernünftiges geschafft hat, aber nach sehr kurzer Zeit wieder gestoppt hat.

Es geht scheinbar nur extrem so oder extrem gegenteilig. Siehe Online-Glücksspiel: In der Anfangszeit für unmoralisch erklärt und deshalb wurden Hamburg und Wiesbaden schnell wieder gekippt. In anderen Branchen gab es auch bei uns zuerst die besten Ideen und ganz woanders lief es dann mit der praktischen Umsetzung besser. Später war es zeitweise umgekehrt. Weltweit gab es bereits Einschränkungen, Verbote und national abgeschottete Zonen. Zu der Zeit war Deutschland das extreme Gegenteil ohne eigene Regulierung. Statt dann so eine Art Mittelweg bzw. Konsens aus allen bisher gesammelten Erfahrungen der bereits regulierten Länder zu suchen und zu finden, wurde wieder auf den nationalen Alleingang gesetzt. Das steht im Widerspruch zu allen Erklärungen bezüglich europäischer Einigkeit usw.

[Casoni]

Ich hoffe, dass meine Beiträge nicht falsch aufgefasst werden, in dem Sinne, dass ich hier ja nur Deutschland konstant kritisiere, aber leider sehe ich im Glücksspielbereich nichts Positives.
Der letzte Lichtblick war vor 20 Jahren als man mit Hamburg und Wiesbaden etwas vernünftiges geschafft hat, aber nach sehr kurzer Zeit wieder gestoppt hat.

Es geht scheinbar nur extrem so oder extrem gegenteilig. Siehe Online-Glücksspiel: In der Anfangszeit für unmoralisch erklärt und deshalb wurden Hamburg und Wiesbaden schnell wieder gekippt. In anderen Branchen gab es auch bei uns zuerst die besten Ideen und ganz woanders lief es dann mit der praktischen Umsetzung besser. Später war es zeitweise umgekehrt. Weltweit gab es bereits Einschränkungen, Verbote und national abgeschottete Zonen. Zu der Zeit war Deutschland das extreme Gegenteil ohne eigene Regulierung. Statt dann so eine Art Mittelweg bzw. Konsens aus allen bisher gesammelten Erfahrungen der bereits regulierten Länder zu suchen und zu finden, wurde wieder auf den nationalen Alleingang gesetzt. Das steht im Widerspruch zu allen Erklärungen bezüglich europäischer Einigkeit usw.

[Emulator]

Das steht im Widerspruch zu allen Erklärungen bezüglich europäischer Einigkeit usw.

Diese "europäische Einigkeit" existiert ja ohnehin nur als "gern genutzte" Ausrede um die nationale Gesetzgebung schönzureden oder zu rechtfertigen.
Ein gutes Beispiel ist die DSGVO in Deutschland. Wenn z.B. dieser fehlgeleite und im Wesentlichen betriebsschädigende Datenschutz in Deutschland kritisiert wird, dann verweist man immer gerne auf die EU-Richtlinie.

Verschwiegen wird hierbei jedoch, dass die Mitgliedsstaaten einen enormen Spielraum dabei haben, wie das Gesetz auf nationaler Ebene verwendet wird.
Kurz gesagt, diese "europäische Richtlinie" wird nur als Ausrede verwendet, denn zuvor war der "deutsche Datenschutz" auch sehr extrem gestaltet im Vergleich zu anderen Ländern.

Anderes Beispiel ist z.B. die Dienstleistungsfreiheit. Dort dürfen im "Glücksspielbereich" die Mitgliedsstaaten aus "Spielerschutzgründen" dieses europäische Privileg aufweichen und stattdessen auf Verbote setzen, was ja auch dem "europäischen Freiheitsgedanken" widerspricht.

Genau aus solchen Gründen kann ich solche Worthülsen von Politikern, die immer gerne die "Europäische Einigkeit" betonen, nicht im Ansatz ernstnehmen, da es diese Einigkeit nicht gibt.