Die neu geschaffene deutsche Regulierungsbehörde GGL hat fast 50 weitere Glücksspiellizenzen für Online-Automatenspiele und Poker unter Auflagen genehmigt. Allerdings wurden bisher nur 25 Anbieter aufgrund ausstehender Kautionen auf die offizielle weiße Liste der in Deutschland zugelassenen Betreiber aufgenommen.
Nach 18 Monaten Vorbereitungs- und Entwicklungsarbeit hat die GGL ab dem 1. Januar 2023 alle glücksspielrechtlichen Aufgaben übernommen, die bisher von einzelnen Bundesländern innerhalb Deutschlands wahrgenommen wurden.
Dazu gehört die Vergabe neuer Glücksspiellizenzen ebenso wie die Ermittlung und Bekämpfung illegaler Glücksspielfälle im Land. Die Regulierungsbehörde hat außerdem fast 600 der 3.500 individuellen Spielgenehmigungsanträge sowohl für Online-Slot-Spiele als auch für Poker freigegeben. Ronald Benter, CEO von GGL, sagte jedoch, dass einige der zur Überprüfung eingereichten Spiele nicht dem Standard entsprechen.
„Wir müssen feststellen, dass nicht alle eingereichten Glücksspielgenehmigungen zulässig sind. Oftmals scheitert es an einfachsten Anforderungen, zum Beispiel wenn es nur eine englische Spielanleitung gibt. In Deutschland erwarten wir eine bessere Abstimmung zwischen den Anbietern und Studios.“
Die GGL sagte bei der Festlegung ihrer Ziele für 2023, dass sie sich weiterhin auf die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels konzentrieren werde. Im Hinblick auf die Strafen, welche die Behörde verhängen kann, ist der Widerruf von Lizenzen eine Option, den man nicht scheut.
„Wir werden Genehmigungen widerrufen, wenn wir schwerwiegende Verstöße feststellen“, fügte Benter hinzu. „Wir wollen sicherstellen, dass sich das Geschäftsmodell, illegales oder nicht gesetzeskonformes Glücksspiel im Internet anzubieten, langfristig nicht lohnt.“
Die GGL plant die Einrichtung einer Sonderstaatsanwaltschaft in Halle für die Durchsetzung illegaler Glücksspielanbieter. Seit der Übernahme der Verantwortung für die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels wurden fast 150 Fälle von illegalem Glücksspiel und fast ebenso viele Fälle von Werbung für illegales Glücksspiel bei der GGL eingereicht.
Rund 1150 illegale Glücksspielseiten wurden von der Regulierungsbehörde überprüft. Weitere Ziele der Glücksspielbehörde im Jahr 2023 sind die Schaffung von mehr Transparenz für Spieler, welche Spielerschutzmaßnahmen von Anbietern eingehalten werden, sowie die Suchtprävention.