Diese Woche kündigte die Amazon-eigene Streaming-Plattform Twitch ein massives Durchgreifen gegen Benutzer an, die Spielautomaten, Roulette oder Würfelspiele von nicht lizenzierten Betreibern streamen. Seit Jahren drückt der Anbieter hier ein Auge zu und griff nur in seltenen Fällen hart durch. Doch nun scheint es den Streamern an den Kragen zu gehen.
Im Frühling 2022 erreichten die Zuschauer-Zahlen bei Spielautomaten mit 36,3 Millionen einen neuen Höchststand und übertrafen damit das Niveau, welches vor dem Link-Verbot erreicht wurde. Kurz darauf zählten die Casino-Streams zu den Top 10 Kategorien auf Twitch. Sie übertrumpften sogar „Call of Duty: Warzone“.
Der Hip-Hop-Superstar Drake wird zum größten Namen im Casino-Streaming-Bereich und einigt sich mit Stake.com auf einen Deal von unbekannter Größe. Bei seinem zweiten Stream erzielte er einen Spitzenwert von 112.000 gleichzeitigen Zuschauern. Innerhalb von zwei Monaten behauptete das Partnerunternehmen Casino.org, dass der Rapper bereits mehr als 1 Milliarde Dollar eingezahlt habe.
Im September heizte sich die Kontroverse um das Glücksspiel auf Twitch inmitten eines brandneuen Skandals weiter an. Abraham „Sliker“ Mohammed gibt zu, dass er Fans und andere Ersteller von Inhalten um mindestens 200.000 US-Dollar betrogen hat, nachdem er eine Wettsucht auf E-Sport-Spiele entwickelt hatte.
Während Mohammed keine Casinospiele streamte, lösten die Nachrichten eine größere Gegenreaktion gegen die Kategorie aus. Eine Gruppe von Streamern, angeführt von Anys, drohte, die Plattform zu boykottieren, wenn sie nichts gegen die Verbreitung des Glücksspiels unternehmen würde.
Inmitten dieser jüngsten Kontroverse kündigte Twitch sein neues Vorgehen gegen Spielautomaten, Roulette und Würfelspiele an. Alle Streams mit solchen Inhalten gelten nun als verboten, wenn sie auf nicht lizenzierten Websites wie Stake.com gespielt werden. Das neue Verbot tritt ab Oktober 2022 in Kraft.