Glücksspiele dienen vornehmlich der Unterhaltung. Doch ein kleiner Prozentsatz seiner Nutzer schießt über das Ziel hinaus und entwickelt eine Spielsucht. Um diese weiterhin zu finanzieren, begehen manche von ihnen Diebstahl oder veruntreuen Gelder. Wäre es da nicht angebracht, dass Glücksspielanbieter für diese Folgeschäden aufkommen?
In einem Briefing der Kommission für Kriminalität und Glücksspielprobleme der Howard League heißt es, dass Opfer von Glücksspielkriminalität eine Entschädigung von Glücksspielunternehmen erhalten sollten. Die Kommission besteht aus 16 Kommissaren und wird von Lord Goldsmith QC geleitet. Es handelt sich hierbei um eine britische Wohltätigkeitsorganisation, welche seit 1866 besteht.
In den letzten zwei Jahren untersuchte sie die Zusammenhänge zwischen problematischem Glücksspiel und Kriminalität. Inklusive den Auswirkungen dieser Verbindung auf die Gesellschaft und welche Schritte unternommen werden könnten, um die glücksspielbezogene Kriminalität zu reduzieren.
Es wurde festgestellt, dass problematische Spieler dazu neigen, sich der Finanzkriminalität zuzuwenden, um ihre Sucht aufrechtzuerhalten. Der Bericht stellte auch fest, dass in einer solchen Situation verhängte Geldbußen oder Einziehungsanordnungen die Familien problematischer Spieler unverhältnismäßig beeinträchtigen.
Infolgedessen wird gesagt, dass "gestohlenes Geld auf andere Weise wiederhergestellt werden kann, wenn Opfer des Verbrechens nach Ermittlungen der Glücksspielgesellschaft eine Entschädigung von Glücksspielunternehmen erhalten". In Bezug auf Empfehlungen wurde vorgeschlagen, dass das Justizministerium prüft, welche Verbesserungen bei der Ausbildung und Sensibilisierung vorgenommen werden können.
Einzelpersonen sollten auch im Strafjustizsystem auf problematisches Spielverhalten im Zusammenhang mit ihrer Straftat untersucht werden. Es sollten auch spezialisierte lokale Dienste für problematische Spieler identifiziert und die Leute dorthin geleitet werden.
Ebenso gab es den Vorschlag, dass die Anwendung des Gesetzes über die Einnahmen aus Kriminalität von 2002, das in Fällen verwendet wird, in denen es um Finanzkriminalität aufgrund von problematischem Glücksspiel geht, überprüft werden sollte.
Was meint ihr? Sollten Glücksspielanbieter bei Spielsüchtigen sowie deren Leidtragenden mehr in die finanzielle Verantwortung genommen werden?