Bet-at-home wird sein Online-Casino-Produkt für österreichische Kunden einstellen, nachdem festgestellt wurde, dass dies aufgrund rechtlicher Fragen „zu einem stetig steigenden und insgesamt unhaltbar erscheinenden Risikopotenzial führen würde“.
Die Entscheidung steht im Zusammenhang mit einem Rechtsfall in Österreich, in dem eine Reihe von Spielern die Erstattung von Verlusten bei nicht lizenzierten Betreibern beantragt haben. Der einzige lizenzierte Betreiber des Landes ist die Casinos Austria. Zwar rechnet der Betreiber mit einer positiven Entscheidung zu seinen Gunsten. Jedoch wird diese nicht in naher Zukunft erfolgen.
„Obwohl der bet-at-home.com AG Konzern auch davon ausgeht, dass sein Handeln europarechtlich rechtmäßig ist und die Klagen auch zivilrechtlich unzulässig sind, wird die Fortführung des Online-Casino-Angebots in Österreich vor abschließender rechtlicher Klärung“ eingestellt, heißt es in der Mitteilung. Das Unternehmen fügte hinzu, dass es je nach Entscheidung der österreichischen Finanzbehörden möglich sei, dass Bet-at-Home 40% der Kundenverluste aus dem Prozess zurückzahlen muss.
Im Anschluss an die Entscheidung gab Bet-at-home neue Umsatzerwartungen zwischen 93 und 98 Millionen Euro bekannt. Dies entspricht einem Rückgang von 100 auf 110 Millionen Euro. Das Unternehmen sagte jedoch, es sei immer noch zuversichtlich, dass es sich letztendlich im Rechtssystem als richtig erweisen würde.
„Der bet-at-home.com AG Konzern hält das Online-Casino-(de-facto-)Monopol der nationalen österreichischen Glücksspielverordnung nach wie vor für europarechtswidrig und sieht sich dementsprechend als rechtmäßiger Online-Casino-Anbieter in Österreich.“
Österreich wird einen Großteil seines Regulierungssystems für Glücksspiele überarbeiten. Im Februar kündigte das Land eine Reihe von Reformen an, mit denen die Spielerschutzkontrollen verstärkt, neue Transparenzanforderungen eingeführt und eine neue Aufsichtsbehörde gebildet werden sollen.