Ein kleiner Prozentsatz aller Spieler neigt zu problematischen Verhalten bei Slots, Sportwetten, Poker & Co. Um den Spielsüchtigen eine angemessene Hilfe bieten zu können, existieren Organisationen wie GambleAware. Diese sind auf Spenden angewiesen, um den Hilfesuchenden zur Seite zu stehen. In der britischen Zeitung „The Guardian“ erschien ein brisanter Bericht. Demnach überweisen auch einige Glücksspielanbieter gewisse Beträge an GambleAware. Was nach guten Absichten ausschaut, wirkt auf den zweiten Blick wie eine Beleidigung, oder?
Die Zeitung vergleicht dabei die Unsummen für das Sponsoring, bspw. von Sportmannschaften, im Gegensatz zu den Klecker-Beträgen für den Spielerschutz. Als Beispiel wird die TGP Europa aufgeführt, welche als Sponsor einiger Vereine in der englischen Premier League bekannt ist. Darunter Leeds United sowie Newcastle United. Konkrete Spendensummen gibt es dabei nicht, aber die Verträge dürften mehrere Millionen Pfund umfassen. Währenddessen hat die Unternehmensgruppe lediglich 5.000 Britische Pfund an GambleAware gespendet.
Aber es gibt auch positive Beispiele. So soll Flutter Entertainment über 9 Millionen Pfund gespendet haben. Bei Entain waren es immerhin 4,315 Millionen. Gefolgt von William Hill, Bet365 und der Gamesys Ltd. Dagegen erscheint die Spende vom Glücksspielanbieter wie W88 ein schlechter Witz. Er überwies GambleAware stolze 250 Pfund. Zeitgleich besteht ein Sponsoring mit dem Premier League Club Crystal Palace.
In Großbritannien soll das Glücksspiel einmal mehr reformiert werden. Im aktuellen Rahmenwerk ist von einer „freiwilligen Abgabe“ die Rede. Sie soll in Höhe von 1% des Bruttoumsatzes entfallen. Nun ist dies heftig umstritten, da freiwillig. Immerhin sind die Anbieter selbst mitverantwortlich dafür, dass die Spielsucht entsteht. Der Ruf nach einer gesetzlichen Verpflichtung zur Spendenabgabe wird daher lauter.