Das Online Glücksspiel in Norwegen erfuhr im April 2019 einen herben Dämpfer. Die zuständige Glücksspielbehörde des Landes hatte ein Verbot vieler Online Casinos erwirkt. Darunter auch ein paar Marken der Unternehmensgruppe Kindred. Diese unterstehen der Tochterfirma Trannel, welche in Berufung ging. Allerdings ohne Erfolg, denn die Richter bekräftigten die Sperrung.
Die Trannel International Ltd. sitzt in Malta. Sie erhielt im Frühjahr 2019 eine Sperrverfügung. Diese zielte auf die Marken Unibet, Bingo.com, MariaCasino und weitere ab. Der Glücksspielbehörde war ein Verstoß gegen bestehende Gesetze aufgefallen. Die Online Casinos stellten ihr Angebot in norwegischer Sprache bereit.
Allerdings ist die Rechtslage klar. In Norwegen dürfen nur die staatlichen Anbieter Norsk Tipping und Norsk Rikstoto entsprechende Online-Angebote bereitstellen. Alle privaten Unternehmen besitzen dafür keine gültige Lizenz. Grundsätzlich verboten sind solche Angebote zwar nicht, aber ohne Genehmigung keinesfalls zulässig.
Bei der Trannel International Ltd. bezogen sich die Anwälte dann auf eine nicht konkrete Verfügung. Denn Glücksspielangebote könnten direkt in Norwegen angeboten werden oder sich lediglich „nach Norwegen“ richten.
Denn hier liegt der Knackpunkt, welcher viele Online Glücksspielfirmen betrifft. Sie holen sich ihre Lizenz in Malta und greifen auf die EU-Dienstleistungsfreiheit zurück. Nach dieser ist ihre Lizenz in allen europäischen Ländern gültig, solange deren Gesetzgebung es nicht ausdrücklich untersagt.
Demnach soll die schwedische Glücksspielbehörde keine Befugnis haben, den Spielbetrieb zu unterbinden. Ansonsten käme dies einem Angriff gegen die Unabhängigkeit einer anderen EU-Nation gleich. Aber die Berufung erhielt eine Absage und somit steht das Urteil weiterhin fest.
Bislang scheint Kindred mit seinen Marken wenig reagiert zu haben. Das ausgesprochene Verbot ist somit vorerst nur in der Theorie gültig.