Vor einer Woche veröffentliche die niederländische Glücksspielbehörde „Kansspelautoriteit“ (KSA) eine interessante Untersuchung. In der Studie ging es darum, welche typischen Merkmale ein durchschnittlicher Spielsüchtiger besitzt. Die Behörde gab diese Analyse in Auftrag, um künftig seine Spieler besser schützen zu können. Die Ergebnisse dürften sich weltweit nur geringfügig unterscheiden. Weshalb wir hier die Zusammenfassung festhalten.
Mitgeholfen hat die niederländische Spielsuchtorganisation „Anonieme Gokkers Omgeving Gokkers“, kurz „AGOG“ genannt. An der Studie nahmen insgesamt 86 Personen teil. 77 Männer und 9 Frauen. So in etwa würde sich, laut AGOG, das Verhältnis zwischen spielsüchtigen Menschen bzgl. des Geschlechts darstellen. Frauen benötigen seltener eine Therapie und scheinen weniger anfällig für pathologisches Spielverhalten zu sein, heißt es.
Soweit keine wirkliche Neuigkeit. Im Schnitt handelt es sich um einen 37-jährigen Mann, welcher einer Vollzeitbeschäftigung nachgeht. Dieser Wert ist mit Vorsicht zu genießen, da an der Studie relativ wenige Personen teilnahmen. Von denen auch noch die Mehrheit männlich waren.
Die AGOG stellte weiterhin fest, dass etwa 60% der Befragten ein Alter zwischen 30 und 50 Jahren hatten. Jüngere Personen waren in dieser Untersuchung fast gar nicht vertreten. Im Gegensatz dazu ein paar mehr Rentner jenseits der 65 Jahre.
Lediglich 2% von ihnen bezeichneten sich als arbeitssuchend. 58% sein in einem Angestelltenverhältnis, 21% gaben eine selbstständige Tätigkeit an.
Wirklich spannend wird es mit der Pro-Kopf-Ausgabe für das Glücksspiel. 30% gaben an, dass sie bis zu 1.000 Euro pro Monat ausgeben. 23% verwiesen auf Beträge zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Ein kleiner Teil würde sogar über 5.000 Euro monatlich aufwenden.
Angaben zu bestehenden Schulden, wurden in vielen Fällen verneint. Von den Verschuldeten vermerkte etwas mehr als ein Viertel, dass sie offene Zahlungen von über 40.000 Euro hätten. Damit driftet die Spanne weit auseinander.
63% der Teilnehmer erklärten, dass sie ihr Geld in die Spielhallen tragen. 55% würden es online ausgeben. Womit klar ist, dass sich hier die Beträge überschneiden. Die wenigsten Befragten gehen dafür ins Wettbüro. Spielautomaten werden online wie offline am häufigsten genutzt.
Die Niederlande wollen voraussichtlich in 2021 den regulierten Online Glücksspielmarkt eröffnen. Angesichts dieser Auswertung, muss wohl noch einiges für den effektiven Spielerschutz getan werden.