China ist für seine konservative Haltung gegenüber Glücksspielen aller Art bekannt. Landbasierte Casinos sind nur in der Sonderzone von Macau zugelassen. Online gelten Glücksspieler aller Art als verboten.

Nun geht die Regierung noch einen Schritt weiter. Es soll zu einem Ausschluss aller Glücksspielelemente in Unterhaltungselektronik kommen. Wie das Ministerium für Kultur und Tourismus erklärte, sind von diesem Verbot selbst einfachste Funktionen betroffen. Ob in Videospielen oder simple Greifautomaten für Gewinnspiele: Nichts davon soll künftig mehr erlaubt sein.

Im Reich der Mitte werden die Daumschrauben für Glücksspiele weiter angezogen. Besagtes Ministerium gab diese Änderung am vergangenen Donnerstag bekannt. Vor knapp drei Wochen erhielten die Behörden in den Provinzen Chinas bereits eine Mitteilung.

Denn nun kommt ein riesiger Verwaltungsakt auf sie zu. Es gilt alle betroffenen Hersteller, Entwickler sowie Anbieter von Soft- und Hardware zu informieren. Stete Kontrollen müssen sicherstellen, dass kein Verstoß gegen das neue Verbot unentdeckt bleibt. Ob direktes oder indirektes Glücksspiel: China will alles auf Unterhaltungselektronik verbannen.

Damit dürften nicht nur Smartphones und Tablet PCs gemeint sein. Auch Computer, Laptops, Konsolen und VR-Brillen und einiges mehr. Apps mit entsprechenden Inhalten müssen zeitnah ein Update für chinesische Nutzer erhalten. Bei fix und fertig programmierten fertigen Videospielen wird es da schon schwieriger.

Neben dem illegalen Glücksspiel, will China auch die Häufigkeit des Spielens eindämmen. Im Verlauf des Jahres gab es bspw. einen Beschluss für minderjährige Gamer. Sie erhalten seitdem eine Sperrstunde. Poker, Mahjong & Co sind im Internet selbst in der kostenlosen Version nicht erlaubt.

Alles zum Wohle des Volkes, welches aus gesundheitlichen Gründen geschützt werden soll. Aber es bleibt fraglich, wo die Freiheitseinschränkungen zu viel werden? Man wolle dem „wachsenden Bedürfnis des Volkes nach einem besseren Leben“ nachkommen.

Der Gaming-Industrie wird dies als Unterstützung verkauft. Dazu werden die Unternehmen angeraten, ihre Angebote mit den „sozialistischen Grundwerten“ und dem „nationalen Geist“ auseinanderzusetzem.

In der Praxis bedeutet dies jedoch folgendes: Herstellung, Import, Verkauf und Betrieb von elektronischen Unterhaltungsgeräten werden nun stärker kontrolliert.