Es wurde ein Untersuchungsausschuss gegründet, welcher Lotto Sachsen-Anhalt unter die Lupe nimmt. Vergangenen Freitag kam es zur Befragung von vier Personen, welche vielleicht gewisse Unstimmigkeiten bezeugen können. Sie arbeiten im Vertrieb sowie der Verwaltung der Lottogesellschaft.
Die Prüfung soll es möglich machen, die Strukturen innerhalb vom von Lotto Sachsen-Anhalt besser zu verstehen. Die Anschuldigung: Seitens einiger AfD-Abgeordneten besteht der Verdacht, dass die Abgaben für Sport- und Kulturvereine nicht unabhängig vergeben worden sind. Stattdessen soll es eine Reihe von persönlichen Beziehungen gegeben haben, welche in einer Bevorzugung resultierten.
Immerhin gibt Lotto Sachsen-Anhalt über sechs Millionen Euro an Vereine ab. Dabei sollte es nicht zu Ungereimtheiten kommen.
Während der Untersuchung will der Ausschuss zudem die Maßnahmen zur Bekämpfung der Spielsucht prüfen. Schlimmstenfalls fehlt es den Annahmestellen an wichtigen Kontrollmechanismen, um Geldwäsche zu verhindern. Hierzu habe man mehrere Fälle mit sehr hohen Wetteinsätzen registriert.
Aus der Zeugenbefragung ist so viel bekannt, dass ein internes Warnsystem existiert. Es schlägt Alarm, wenn ein Spieler pro Monat mehr als 10.000 Euro in Lottoscheine investiert. Ob dieses System drastischer und detaillierter sein sollte, wird sich bald herausstellen.
Mitte Dezember trifft sich der Ausschuss wieder. Bis dahin will er den Experten Peter Ostermann anhören. Als Geldwäschebeauftragter steht er vielen Unternehmen beratend zur Seite. Parallel dazu fordert man passende Akten aus Behörden und Ministerien an, um die Sachlage besser analysieren zu können.
Währenddessen musste sich auch die Staatsanwaltschaft mit den genannten Vorwürfen beschäftigen. Nach Aussage des Justizministeriums, will man hier aber die Ermittlungen einstellen.