Neueste Debatten in der Politik gehen dahin, dass sich Spieler bereits vor dem Einzahlen verifizieren sollen. Also eine Kopie vom Personalausweis sowie einer aktuellen Rechnung hochladen. Dies ist bis dato bei seriösen Online Casinos nur vor der ersten Auszahlung notwendig. Zu spät, wie viele Politiker meinen. Außerdem kann sich ganz schnell Dokumente anderer Personen bedient werden. Gerade Minderjährige nehmen sich einfach den Ausweis von Mama oder Papa.
Richtungsweisend wäre hier eine Form der Gesichtserkennung. Die Kamera am Laptop, Tablet PC oder Smartphone wird genutzt, um den Personalausweis mitsamt sich selbst zu bestätigen. Selbst Behörden setzen schon bei Förderanträgen auf das VideoIdent-Verfahren. Warum nicht also auch Anbieter von virtuellen Glücksspielen?
In Australien geht das Gerücht herum, dass der Gesetzgeber genau dies in Planung hat. Sie sollen das Casino o.Ä. erst nach einer Gesichtserkennung betreten dürfen. Wobei dieser Vorgang vermutlich für jede Session wiederholt werden soll. Dieser Aufwand müsste automatisiert ablaufen können, ohne dass Mitarbeiter die Nutzer manuell prüfen.
Durch die Nachrichtenagentur „Australian Associated Press“ (AAP) wurde bekannt, dass es der Regierung um den Schutz der Minderjährigen geht. Eine Ausweitung dieser Vorgabe könnte auf weitere Webseiten erfolgen.
Was in der Theorie gut gemeint klingt, muss in der Praxis erst einmal umgesetzt werden. Digital geführte Ausweis, welche den Behörden bereits vorliegen, könnte die Basis bilden. Ob dies mit dem Datenschutz vereinbar ist, sei dahingestellt.
Dem Medienbericht zufolge, brachte die australische Sicherheitsbehörde diesen Vorschlag ein. Das Innenministerium soll ihn erhalten und prüfen. „Dies könnte die Altersverifikation unterstützen, beispielsweise indem Minderjährige daran gehindert werden, zur Umgehung der Kontrollen zur Altersverifikation die Führerscheine ihrer Eltern zu benutzen“, schrieb das Innenministerium dazu.
Abgesehen von Minderjährigen, könnte so auch Spieler erkannt werden, welche sich selbst gesperrt haben. Dafür bräuchte es eine internationale Sperrdatei, wie sie in manchen Ländern schon aufgebaut wird.
Australiens Idee könnte die Runde machen. Wenn sich Glücksspielanbieter im Netz als seriös behaupten wollen, wäre das VideoIdent-Verfahren ein guter Schritt in diese Richtung.
Allerdings bleibt ein bitterer Beigeschmack, weil sich die Nutzer somit ein Stück weit gläserner fühlen dürften.