Das alles andere als liquide Griechenland sucht weiterhin nach Möglichkeiten für mehr Steuereinnahmen. Nun hat das „Griechische Ministerium für Entwicklung und Investition“ einen Gesetzesentwurf vorgelegt. Dieser behandelt eine mögliche Regulierung des Online Glücksspiels, um Lizenzen vergeben zu können. Während die Konzessionsgebühren sinken sollen, will man alle Glücksspielanbieter stärker besteuern.
Die Regierung unter Alexis Tsipras wollte dies schon bis Ende 2018 bewerkstelligen, scheiterte aber. Nun kommt es zu einem zweiten Versuch und der sieht sehr konkret aus.
Nicht nur die Spieler sollen davon profitieren, weil man ihnen lizensierte Anbieter präsentiert. Die genehmigten Unternehmen können vom regen Wettbewerb profitieren, welcher in geordneten Bahnen verläuft. Griechenland geht zudem davon aus, dass sich mehr Investoren angezogen fühlen werden. Schlussendlich wird die griechische Regierung mehr Steuerinnahmen verbuchen.
Eine Lizenz für Online Glücksspiel soll nur noch 3 statt 4 Millionen Euro kosten. Diese ist dann für sieben Jahre gültig, nachdem nur fünf geplant waren. Nur allein um am Lizenzgebungsverfahren teilnehmen zu dürfen, sind 10.000 Euro fällig. Bei der Besteuerung bleibt Athen bei einem Satz von 35 Prozent auf alle glücksspielbasierten Umsätze.
Bewerber müssen einen Sitz in der EU, optimaler Weise in Griechenland selbst, vorweisen können. Die Server mit allen spielbezogenen Daten müssen in Griechenland stehen. Zur Sicherheit der Nutzer, verlangt Athen eine Einlage von 200.000 Euro. Weitere 500.000 Euro müssen als Kaution vorhanden sein.
Aus den Geschäftsberichten der letzten drei Jahre muss hervorgehen, dass der Bewerber finanziell gut aufgestellt ist. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, stellt die zuständige Behörde die Lizenz binnen zwei Monaten nach Antragsstellung aus.
Keine Chancen haben Marken bzw. Unternehmen, welche auf der schwarzen Liste der „Hellenic Gaming Commission“ stehen. Mit einer solchen Lizenz steht es den Anbietern frei, Produkte rund um Sportwetten und Casinospiele zu realisieren. Somit sind nun auch Automatenspiele zugelassen.
Obwohl ein Großteil der griechischen Bevölkerung wenig bis gar kein Geld verdient, stieg das Interesse am Glücksspiel. Allein die OPAP registrierte zwischen 2015 und 2018 Einsätze von etwa 8 Milliarden Euro. Wobei das staatliche Glücksspiel mit 11 Prozent noch ein relativ schwaches Wachstum verzeichnete.