Nicht erst seit den Vorfällen mit dem deutschen YouTuber „MontanaBlack“ ist klar, dass die Videoplattform glücksspielbezogene Inhalte meidet. Viele Content Creator berichten davon, dass ihre Videos reihenweise gelöscht werden. In besonders harten Fällen kommt es zu sogenannten „Strikes“. Drei Stück davon und der Kanal wird unwiderruflich gelöscht.
Auch ein neuer Fall lässt darauf schließen, dass YouTube immer härter gegen Glücksspiel- und Poker-Videos vorgeht. Der Spieler Jaime Staples betreibt zwei Konten welche sein Pokerspiel in den Mittelpunkt rücken.
Der 28-Jährige teilte nun via Twitter mit, dass ein Großteil seiner Inhalte nicht mehr bereitstehen. Zugleich erhielt er per E-Mail eine Verwarnung wegen Verstöße gegen die YouTube-Richtlinien. Seine Kanäle „PokerStaples“ und „Jaime Staples“ könnten nun bald von der Schließung bedroht sein.
Staples schrieb auf Twitter: „6 Videos wurden in den letzten 20 Minuten von YouTube entfernt.“ Während er dies schrieb, ging das große Löschen weiter. Vier Jahre hat er bislang in die Kanäle investiert.
Vielleicht ging es dabei auch gar nicht konkret um das Pokerspiel, sondern die integrierte Werbung. Staples promotete in vielen Videos PokerStars als Plattform für Einsteiger. Zumindest sind auffällig viele Videos entfernt worden (mittlerweile über 130 Stück), welche eben diese Werbung beinhalteten.
YouTube argumentiert in solchen Fällen mit seinen Richtlinien und Verstößen durch schädliche Inhalte. Auch Pokerspieler Evan Jarvis ist von diesem Phänomen betroffen. Bei ihm stehen zehn Jahre YouTube auf dem Spiel. Ihm fehlt nur noch eine Verwarnung (Strike) und das Konto ist für immer verschwunden.
Dass YouTube gegen Glücksspiel-Videos vorgeht, davon können viele ein Lied singen. Leider geschieht dies immer sehr abrupt und ohne Chance auf Widerspruch. So geschehen auch bei Brian Christopher. Er beschäftigte sich über die Jahre sehr intensiv mit Spielautomaten. Über 167.000 Abonnenten folgten ihm schon. Dann kam die E-Mail wegen Verstößen gegen die Richtlinien und zeitgleich existierte sein Kanal nicht mehr.
Hinter YouTube steht Google. Beide Konzerne besitzen leider einen sehr schlechten Support. Betroffene Nutzer erhalten nur vorgefertigte Textbausteine als Antworten.
Besonders schlimm für all jene, welche mit der AdSense-Werbung und Promotionen via YouTube ihre Brötchen verdienen. Kritiker bemängeln, dass die Richtlinien konkreter sein müssten.