Dieser Vorfall ereignete sich in Großbritannien. Womöglich verfährt LeoVegas aber auch in anderen Ländern so. Im Online Casino des Anbieters hatten sich Spieler sperren lassen. Trotzdem schickte ihnen LeoVegas weiterhin E-Mails mit Bonusangeboten, Freispielen & mehr. Sie wurden somit zur Wiederkehr verleitet. Was die britische Glücksspielkommission (UKGC) auf den Plan rief.
Diese wird nun prüfen, inwieweit LeoVegas gegen die Lizenzauflagen verstoßen hat. Im Moment ist nur von einem Spielerkonto die Rede, welches letztes Jahr eine Selbstsperre erhielt. Womöglich sind noch mehr betroffen.
Mit dem möglichen Verstoß betritt LeoVegas kein Neuland. Bereits in 2018 stellte die Behörde ein mangelhaftes Verfahren zum Selbstausschluss fest. Daraufhin war eine Geldbuße von 600.000 Pfund fällig. Gesperrte Spieler konnten weiterhin wetten.
Wie es scheint, reagierte LeoVegas wohl nicht angemessen. Damals konnten 1.894 Fälle nachgewiesen werden. Kunden des Online Casinos sperrten sich selbst und erhielten trotzdem weiterhin Werbung. Über 400 von ihnen setzten weiterhin Echtgeld in Höhe von knapp 200.000 Pfund. LeoVegas griff erst viel später ein.
Nun sieht alles nach einer Widerholungstat aus. Per E-Mail erhielten gesperrte Spieler Werbung für die Marken Castle Jackpot und das Pink Casino. LeoVegas hält sich bislang bedeckt und bezog vorerst keine Stellung.
Laut Medienberichten ereignete sich das Problem nun mit einem Account bei 21.co.uk. Auch diese Plattform zählt zur LeoVegas-Unternehmensgruppe. Der Nutzer habe ein neues Konto eröffnet und dieselben Daten verwendet, welche in der Sperrdatei hinterlegt waren. Anschließend soll er seiner Mutter die EC-Karte entwendet haben und verspielte 20.000 Pfund.
Ein klarer Fall von Spielsucht, doch es kam noch schlimmer. Sollte sich alles als wahr herausstellen, so hat der Betroffene Geld von Online-Kreditgebern bezogen. Einen Identitätsnachweis verlangte 21.co.uk wohl erst nachdem schon fünfstellige Beträge im Umlauf waren.
Dieses Problem heizt die Debatte um eine vorzeitige Verifizierung von Spielern an. Sie soll künftig gleich nach der Kontoeröffnung oder spätestens vor der ersten Einzahlung stattfinden.
In letzter Zeit wurden einige Verstöße bei Online Casinos festgestellt, welche in Großbritannien agieren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden nun die ohnehin schon hohen Auflagen noch weiter verschärft.