Um seine europäischen Kunden weiterhin bedienen zu können, musste die 888 Holdings eine Lizenz in Malta beantragen. Viel zu ungewiss ist die Zukunft Großbritanniens. Die Vorschläge Premierministerin Theresa May werden immer wieder abgeschmettert. Demnach läuft alles auf einen ungeordneten Brexit hinaus. Die GVC Holdings kündigte bereits vor einigen Tagen an, teilweise nach Malta zu ziehen.
Nun hat auch 888 eine Lizenz auf der Insel erhalten. Hinzu kommt, dass man seine Server-Farmen nach Irland verlegt. Somit kann der Betrieb aufrecht erhalten werden, selbst wenn Großbritannien im Chaos versinken sollte. Das klingt drastischer als die Realität aussehen dürfte. Jedoch kann 888 das Risiko nicht eingehen und nur abwarten was geschieht.
Andernfalls könnten sich die Rekordzahlen aus 2018 wohl kaum weiter steigern lassen. Während die Umsätze leicht zurückgingen, legte der Gewinn (86,7 Millionen US-Dollar) vor Steuern um 11 Prozent zu. Stärkstes Zugpferd im virtuellen Stall bleiben die Casinospiele. Sie erzielten 317,6 Millionen Dollar und damit 8 Prozent mehr zum Vorjahr. Gefolgt von Sportwetten mit 80,3 Millionen Dollar (+6 Prozent).
Sorgen bereiten dagegen Bingo und Poker. Beim Kartenspiel verlor 888 stolze 37 Prozent und generierte nur noch 49 Millionen Dollar. Bingo rutschte um 17 Prozent auf 32,4 Millionen ab.
Geschäftsführer Itai Pazner bleibt insgesamt positiv gestimmt: „Trotz der Schwierigkeiten in einigen Geschäftsbereichen war die finanzielle Leistung stabil und wir konnten eine Rekord-EBITDA erzielen. Die Gruppe erreichte in verschiedenen regulierten Märkten, vorrangig in Kontinentaleuropa, ein kontinuierliches Wachstum, das von einer guten Dynamik im Bereich Casino und Sport gestützt wurde.“
Ziel für dieses und die folgenden Jahre sei es, sich immer unabhängiger von Großbritannien zu machen. Weshalb 888 nach mehreren Lizenzen strebt. Ende 2018 erteilte die schwedische Glücksspielbehörde ihre Genehmigung. Im Januar folgte Portugal und in Spanien ist das Unternehmen seit geraumer Zeit schon sehr erfolgreich. Dort legte der Umsatz um 8 Prozent auf 68 Millionen US-Dollar zu. Spanien macht damit 13 Prozent von den Gesamteinnahmen und ist für 888 ein sehr wichtiger Markt geworden.