Lange Zeit gab es nur eine Debatte um die landbasierten Wettterminals in Großbritannien. Bei denen hat sich die Regierung bereits erfolgreich durchgesetzt. Tipper können seitdem nur noch wenige Pfund pro Sportereignis setzen. Damit möchte die UK Gambling Commission (UKGC) effektiv gegen Spielersucht vorgehen.
Nun scheint es so, als würde die britische Regierung auch Einsatzlimits für Online Casinos in Erwägung ziehen. Aus den Medien wurden 2 GBP als Obergrenze bekannt. Diese Beschränkung könnte bereits ab August 2020 gelten, heißt es.
Auf die Idee gebracht hat die UKGC vermutlich die „Gambling-Related Harm All Party Parliamentary Group“ (APPG). Von ihr besteht schon seit November die Forderung nach einem Einsatzlimit für virtuelle Glücksspiele. Die Empfehlung basiert auf der Beschränkung bei den Fixed-Odds-Betting-Terminals (FOBTs). Diese Regelung trat im April letzten Jahres in Kraft. Wo Spieler früher 100 GPB pro Wette platzieren konnten, sind es heute nur noch 2 Pfund.
Seitens der APPG kämpft man intensiv für einen besseren Spielerschutz. Warum Betroffene aber weniger spielen sollten, nur weil sie nicht mehr so hoch wetten dürfen, bleibt ungeklärt. Im Zweifelsfall müssen mehr Wetten platziert und Zeit investiert werden, damit die gewohnten Summe in Umlauf kommen.
Auf das Konto der APPG geht auch das am 14. April startende Kreditkarten-Verbot für Online Glücksspiele.
Großbritannien fährt seit etwa zwei Jahren harte Geschütze gegen Glücksspielanbieter auf. Damit erzielen diese nicht nur weniger Umsatz, sondern verlieren auch an Wert. Aktien wie jene von William Hill und der GVC Holdings verlieren zunehmend.
Ein Ende dieser Spielerschutz-Kampagne ist übrigens noch nicht in Sicht. Darüber hinaus will sich die UKGC noch mit Werbepraktiken, VIP-Angeboten und dem Design der Webseiten beschäftigen. Allein für 2020 sollen sich noch einige Änderungen ergeben. Der digitalen Glücksspielwelt stockt vermutlich schon der Atem. In der Branche wird mit starken Einbußen gerechnet und Spieler müssen sich auf massive Einschränkungen gefasst machen.
Womöglich fallen dann auch bald die VIP-Systeme weg. Denn das Sammeln von Treuepunkten und Erklimmen von VIP-Stufen steht ebenso in der Kritik.