In einer Zeit wo Lootboxen bei Videospielen in der Kritik stehen, gewinnt die Webseite „Mystery Brand“ immer mehr Aufmerksamkeit. Sie nutzt dasselbe Prinzip, doch die Teilnehmer sollen Sachpreise gewinnen können. Wie der Name selbst, ist das Unternehmen dahinter ein genauso großes Mysterium. Zumindest gab es jetzt eine erste Stellungnahme.
So funktioniert die Mystery Box
Interessenten registrieren sich kostenlos und können danach ihr Konto mit Echtgeld aufladen. Danach wählen sie Pakete im Wert von 2,99 und 1.299,99 Dollar. Was diese enthalten, bleibt eine Überraschung. Dabei werden sehr hohe Gewinne beworben. Darunter Luxusautos und Traumhäuser.
Die Probleme mit Mystery Brand
Aufsehen erregte Mystery Brand vor allem durch Kooperationen mit YouTubern wie Jake Paul. Sie machten zeitweise Werbung für das Angebot. Meist werden nur kleine Gewinne wie Fidget Spinner oder einfach Technik vergeben. Seltener sollen Autos, Luxusuhren und mehr im Preispool enthalten sein.
Hierbei äußern Kritiker folgende Probleme:
- Es handelt sich offensichtlich um ein Glücksspiel und dennoch ist die Teilnahme bereits ab 13 Jahren erlaubt.
- Bis dato wurde wohl noch keiner der Mega-Gewinne ausgeschüttet.
- Über die Firma selbst (Sitz, Personal etc.) ist so gut wie nichts bekannt.
- Schon bei den normalen Gewinnen muss der Teilnehmer lange Zeit auf den Paketboten warten.
Doch der größte Witz an der Sache fehlt noch. Auf Nachfrage des Magazins „The Verge“, gab ein Vertreter erstmals etwas Einsicht in die Abläufe. Tim Perk kommentierte die Gewinnversprechen, welche umgerechnet etwa 218 Millionen wert sein sollen.
Es sei dabei nicht notwendig große Sachpreise wie Autos oder Häuser zu besitzen. „Wenn der Nutzer einen solchen Preis gewinnen würde, würden wir ihm entweder den genauen Geldwert des Preises anbieten, oder unsere Vertreter würden persönlich in die Stadt des Gewinners fliegen und ihm beim Kauf eines Autos oder Hauses helfen.“
Eine Aussage die wenig Vertrauen erweckt und für noch mehr Kritik sorgte.
Gewinne von StockX
Perk erklärte weiter, woher man die meisten Produkte bezieht, welche es zu gewinnen gibt. Die Internetplattform StockX vertreibt vor allem Kleidung, Handtaschen, Uhren und Sneaker. Nicht immer handelt es sich dabei um bekannte Markenartikel. Die Qualität der Gewinne ist also fragwürdig. Derzeit können Fälschungen nicht ausgeschlossen werden.
Zur ausreichend großen Angriffsfläche des Konzepts, kommt erschwerend hinzu, dass sich Mystery Brand einem Zufallsgenerator bedient. In Verbindung mit den auswählbaren Paketen, liegt der Verdacht des nicht regulierten Glücksspiels nahe. Alle Auslosungen finden über den Algorithmus von „Provably Fair“ statt. Damit will Mystery Brand die Fairness seiner Verlosungen gewährleisten.
Der TV-Sender BBC berichtete, dass die UK Gambling Commission das Angebot der Webseite nun prüfen wolle.
YouTuber wie Jake Paul und Brian Le („Ricegum“) hatten einige Zeit lang für den Service geworben. Paul twitterte kürzlich, dass seine Fans nicht an Glücksspielen teilnehmen sollten. Brian Le erklärte in einem Video, dass sein Management ihn davon überzeugt habe dafür zu werben.