Die deutschen Lottogesellschaften werfen einen Blick auf das vergangene Jahr. 2018 verlief gut und schlecht. Hierbei kommt es auf die Betrachtungsweise und die einzelnen Bundesländer an. Zwei davon haben bereits ihre Bilanz gezogen und die fällt sehr unterschiedlich aus.
Tipper aus Mecklenburg-Vorpommern setzten mehr
Barbara Becker-Hornickel, Geschäftsführerin der Lotto MV, berichtet von 116,6 Millionen Euro an Spieleinsätzen. Das sind 5,3 Prozent mehr als in 2017. Allerdings verlor das klassische „6 aus 49“ an Beliebtheit. Die rund 60 Millionen Euro bedeuten ein Schrumpfen um knappe sechs Prozent. Der Eurojackpot erzielte hingegen 23 Millionen Euro und damit 61,6 Prozent mehr. Im Schnitt gibt jeder MV-Einwohner 1,39 Euro pro Woche aus.
Einen neuen Millionär gab es im Bundesland leider nicht. Im Eurojackpot erzielte ein Tipper 999.914,60 Euro und schrammte damit knapp an einer siebenstelligen Summe vorbei. Landesweit geht die Zahl der Annahmestellen zurück. Vor drei Jahren gab es noch über 500 davon, nunmehr sind es 481 Stück. Junge Spieler stört dies nicht, da sie bevorzugt online tippen. Dort findet die Zielgruppe mehr Gefallen am Eurojackpot.
21 neue Millionäre in Baden-Württemberg
Ganz anders sieht es dagegen im Bundesland Baden-Württemberg aus. Im Süden konnten insgesamt 21 Lottospieler einen Millionenbetrag gewinnen. Die Spieleinsätze stiegen um 5,8 Prozent und erzielten damit 987,6 Millionen Euro. Insgesamt 54,5 Millionen die mehr gewettet wurden. Auch hier spielte der Eurojackpot seine Karten gut aus. Das Land erhält von den Einnahmen über 372 Millionen Euro.
Bei seinem Fazit, konnte es sich Geschäftsführer Georg Wacker nicht nehmen lassen und musste auf die virtuelle Konkurrenz verweisen: „Wir müssen den wachsenden Gefahren für das gemeinwohlorientierte Glücksspiel ins Auge sehen. Illegale Anbieter aus Steueroasen kopieren ungeniert unsere Produkte und graben uns mit aggressiver Werbung in Deutschland zunehmend das Wasser ab. Dadurch drohen die Erträge für Sport, Kultur, Denkmalpflege und soziale Projekte zu sinken.“
Staatliche Lotterien schütten die Einsätze zu 50 Prozent als Gewinne an ihre Spieler aus. Etwa 10 Prozent tilgen die Betriebskosten sowie Provisionen der Annahmestellen. Die restlichen knapp 40 Prozent teilen sich auf. Zu 16,6 in die Lotteriesteuer und zu 23 Prozent gehen die Erträge für gute Zwecke an den Staat.